neues deutschland: Investitionsbank Berlin bietet Mietern der Karl-Marx-Allee Kredite für den Kauf ihrer Wohnungen an
Berlin (ots)
Die Berliner Senatsfinanzverwaltung und die landeseigene Investitionsbank Berlin (IBB) haben gemeinsam ein Finanzierungsmodell entwickelt, mit dem die Mieter von rund 620 Wohnungen an der Karl-Marx-Allee in Berlin-Friedrichshain, die im Oktober vom Immobilienkonzern Deutsche Wohnen gekauft wurden, doch noch das ihnen vertraglich zustehende Vorkaufsrecht wahrnehmen können. Das berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe). Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) informiert die Bewohner darüber in einem Schreiben, das "nd" vorliegt. Es geht dabei um die drei Blöcke C-Nord und -Süd sowie D-Nord.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg lässt derzeit die treuhänderische Wahrnehmung des persönlichen Vorkaufsrechts der Mieter durch eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft prüfen. Dieses Modell hält die Finanzverwaltung für nicht durchführbar. "Da mein Haus eine erfolgreiche Umsetzung dieses Modells nicht für wahrscheinlich hält, möchte ich Sie ganz konkret bei dem Ausübung ihrer Vorkaufsrechte und dem Erwerb Ihrer Wohnungen unterstützen", heißt es im Schreiben an die Mieter vom 30. November.
Der Finanzsenator kündigt großzügige Prüfungen der Finanzierungsmöglichkeiten durch die IBB an, selbst wenn nur geringe Eingenmittel vorhanden sein sollten oder die Kinder der zum Teil hochbetagten Mieter den Kredit aufnehmen sollten. Für die kommende Woche ist eine Informationsveranstaltung für die Bewohner angekündigt.
Hintergrund der ungewöhnlichen Initiative ist, dass in dem Kaufvertrag für die Blöcke zwischen der Predac Immobilien AG und der Deutsche Wohnen keine sogenannte Belastungsvollmacht vorgesehen ist. Diese gibt jedoch normalerweise der kreditgebenden Bank während der Phase der Eigentumsübertragung die nötige Sicherheit. Ohne Belastungsvollmacht werden in der Regel keine Immobilienkredite vergeben.
Für den Block D-Süd mit 81 Wohnungen, der im Milieuschutzgebiet Weberwiese liegt, prüft derzeit eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft im Auftrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg die Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts.
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