neues deutschland: Vor dem zweiten Todestag der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia kritisiert ihr Sohn die Untersuchungskommission
Berlin (ots)
Matthew Caruana Galizia hat die Zusammensetzung der Untersuchungskommission zum Mord an seiner Mutter Daphne Caruana Galizia kritisiert. Die maltesische Investigativjournalistin wurde wegen ihrer Enthüllungen im Rahmen der "Panama Papers" am 16. Oktober 2017 mit einer Autobombe ermordet. Ihr Todestag jährt sich nun zum zweiten Mal. Ihr Sohn, selbst ein Journalist, sagte der in Berlin erscheindenen Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagsausgabe): "Zum Mitglied der Kommission wurde jetzt auch der Anwalt eines Mannes bestimmt, der selbst vom Stabschef der Regierung Schmiergelder erhielt. Das ist so, als wenn frühere Mitglieder der Apartheidregierung die Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission in Südafrika mitgeleitet hätten." Der Stabschef der Regierung stand im Mittelpunkt eines korrputen Netzwerkes, das Daphne Caruana Galizia enttarnt hatte.
Matthew Caruana Galizia glaubt, dass es noch ein, zwei Generationen dauern wird, bis auf Malta eine neue Kultur entsteht, die die Aufklärung von Korruptionsskandalen in der Regierung ermöglicht. "Es ist eine Mischung aus Aufklärung, Journalismus und Community Work. Man muss eine neue Kultur schaffen. Vorbild ist die italienische Bürgerrechtsbewegung Libera. Sie richtet sich gegen die Mafia, und sie hat einen Wandel in der Gesellschaft bewirkt."
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