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Neues Deutschland: Neues Deutschland kommentiert Linkspartei-Vorschlag zu Mindestlohn

Berlin (ots)

Dass aus Brutto schnell mal Netto werden kann,
wissen wir seit An-
gela Merkel. Dass es sich dabei nicht immer um einen Versprecher
handelt, hat uns die Linkspartei beigebracht: Erst stand die Forde-
rung nach einer Lohnuntergrenze von 1400 Euro brutto auf dem
Marschplan der Sozialisten. Doch dann meldeten sich Oskar Lafon-
taine und Gregor Gysi zu Wort.
 Sachliche oder politische Gründe dafür, die einmal erhobene For-
derung zunächst auf 1250 Euro zu reduzieren, gab es nicht. Mit
ihren 1400 Euro lagen die Sozialisten sogar noch unter der Ziel-
marke der Wahlalternative, auch in den Gewerkschaften sähen vie-
le die Latte gern noch etwas höher gelegt. Und dass ver.di-Chef
Frank Bsirske die etwas geringere Forderung seiner Gewerkschaft
als eher durchsetzbar bezeichnet hat, kann als passables Motiv für
einen Schwenk in der Programmdebatte der Linkspartei auch nicht
herhalten.
 Dass nun auch noch die Flucht ins rechnerische Niemandsland
eines Mindest-Nettolohnes angetreten wurde, kann nur noch mit
Image-Wahrung erklärt werden: Ein Zurück hinter die vom Vor-
stand vor ein paar Wochen beschlossenen 1400 Euro brutto wollte
man ebenso wenig riskieren wie eine öffentliche Watsche für die
Stimmengaranten und Spitzenkandidaten. Deren Stil dadurch für
die Linkspartei einmal mehr zum Problem geworden ist: Erst plau-
dert es an der Doppelspitze drauf los. Und nachher müssen die Ge-
nossen sehen, wie sie mit dem Echo fertig werden.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion/CvD

Telefon: 030/293 90 721

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