Neues Deutschland: kommentiert die Lage vor dem Millenniumsgipfel der UNO
Berlin (ots)
Die Uhr tickt. Für den Millenniumsgipfel nächste Woche in New York ebenso wie für die acht Millenniumsentwicklungsziele zur Ar- mutsbekämpfung bis zum Jahr 2015, die sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2000 gesteckt hat. Über den am Dienstagabend in New York vorlegten neuen Gipfel-Schlussentwurf ist in der Staatenge- meinschaft zu zwei Dritteln noch keine Übereinstimmung erzielt worden. Und bei der jetzigen Geschwindigkeit der Armutsbekämp- fung wird es laut dem gestern vorgelegten »Bericht über die menschliche Entwicklung 2005« des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) in vielen Ländern, vor allem in Afrika, weit bis nach 2040 dauern, bis vielleicht ein Teil der Millenniumsziele erreicht wird. Derweil sterben etwa zehn Millionen Kinder pro Jahr an vermeid- baren Krankheiten. Von einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft, wie 2000 ver- sprochen und insbesondere nach den Anschlägen am 11.9.2001 immer wiederholt, ist nach wie vor nichts zu sehen. Sicher, die Ten- denz bei der globalen Entwicklungshilfe geht wieder leicht nach oben. Nur, jenen 78 Milliarden Dollar stand zuletzt eine Billion Dol- lar Rüstungsausgaben gegenüber. Fast die Hälfte entfielen auf die USA, die mit ihrem späten Änderungsvorstoß auch die Gipfelerklä rung torpedierten. Der Zusammenhang zwischen Sicherheit und Entwicklung ist laut UNDP-Bericht evident. Ob sich diese Einsicht bis zum Gipfel durchsetzt, ist mehr als unsicher. <$0>
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