Neues Deutschland: kommentiert NATO-Einsatz in Afghanistan
Berlin (ots)
Gestern hat Peter Erben, Chef der »afghanischen« Wahlkommission, bestätigt, dass die Stimmauszählung der vor zweieinhalb Wochen abgehaltenen Parlamentswahl abgeschlossen ist. Ergebnisse nannte er wohlweislich nicht. Das besorgte pauschal Peter Struck - bereits vor einer Woche, als er dem Parlament mehr Bundeswehrsoldaten zum Hindukusch abschwatzte. Schließlich haben die den erfolgreichen, weil demokratischen Urnengang erst möglich gemacht. Die Realität offenbart, dass bei diesen militärisch abgesicherten »zivilen« Wahlen vor allem alte Warlords und damit absolutistische Strukturen legitimiert wurden. Nach wie vor beherrschen diese Kriegsfürsten den Drogenhandel und sind mit bewaffneten Haufen der tatsächliche politische Machtfaktor in Afghanistan. Und was macht die NATO in diesem Moment? Das Falsche! Sie verschiebt weitere Truppen an den Hindukusch. Nicht mehr nur, um Einheimische wahlweise zum Markt oder zum Wahllokal zu eskortieren. Man will ISAF mit den US-kommandierten Kampfgruppen verschmelzen, die offenbar mit all ihrer eingebildeten Übermacht seit Jahren erfolglos gegen Taliban und andere Widersacher anrennen. Wen kümmert´s, dass Struck versicherte, da würde Deutschland auch aus Gründen innerer Sicherheit nie mitmachen?! Die Bundeswehr marschiert brav mit - die Apokalypse vor Augen. Viel hilft nicht viel. Es sei denn, es handelt sich um Leichensäcke ...
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