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Neues Deutschland: zum Bundestagsvotum über den Abriss des Palastes der Republik in Berlin

Berlin (ots)

Nach gut 15 Jahren beharrlichen Einsatzes ist es
geschafft: Der Palast der Republik kann abgerissen werden. 
Ausgerechnet in dem Jahr, da man sein 30. Jubiläum hätte feiern 
können. Daraus wird nun nichts. Denn die Mehrheit des Bundestages 
folgte lieber der Tradition von Ulbricht und Genossen, die einst die 
Reste des Stadtschlosses schleifen ließen, als dem Gebäude eine 
Chance zu geben.
 Die Entscheidung trägt schon absurde Züge. Je größer auf der einen 
Seite das Interesse an der  Nutzung des Palastes, umso stärker auf 
der anderen die Abrisswut. Ein Gebäude, das gerade bei jungen Leuten 
heiß begehrt ist für jede Art von Event, soll verschwinden, bevor 
Klarheit darüber besteht, wie und wann es auf dem Schloßplatz weiter 
geht. Statt sich stur auf alte Beschlüsse zu berufen, hätte der 
Bundestag die neuen Fakten prüfen sollen. Denn die besagen,dass 
Museen und Bibliothek  gar nicht in den geplanten Schlossbau 
hineinpassen, dessen Preis trotzdem exorbitant auf bis zu 1,2 
Milliarden Euro steigt.
 110 Millionen Euro in Form von Stahl und Beton stehen noch. Man 
hätte also die Chance gehabt, aus dem Palast heraus etwas Neues  zu 
bauen. Aus ideologischen Gründen, ästhetisch bemäntelt, wurde das nie
geprüft. Ein Skandal - auch wegen der Verschwendung von 
Volksvermögen. Er dürfte so schnell nicht vergessen werden, dafür 
wird schon die grüne Wiese sorgen. Der Palast ist bald weg, das 
Schloss noch lange nicht in Sicht.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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