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Neues Deutschland: zum Parteitag der Linkspartei Mecklenburg-Vorpommern

Berlin (ots)

Die Grabenkämpfe der Linkspartei im Nordosten sind
vermutlich nur vorrübergehend eingestellt. Nicht etwa, weil die 
Einigung auf dem Sternberger Parteitag auf jenen Kompromiss, der die 
Fortsetzung von Rot-Rot im Schweriner Landtag ermöglicht, mehrfach zu
interpretieren wäre. Die Delegierten haben ihren Ministern, dem 
Partei- und der Fraktionsvorsitzenden das erbetene Votum erteilt. 
Halten sich die Abgeordneten an die eigenen Maßstäbe, mit dem Ja des 
Parteitages der Verwaltungsreform trotz mancher Bauchschmerzen 
zuzustimmen, könnte das Reformwerk im wahrsten Wortsinn seine Kreise 
ziehen.
   Aber das hat mit künftig eckenlosem Charme der Linken im Nordosten
mitnichten zu tun. Muss ja auch nicht. Parteien, die noch streiten, 
sind produktiver als jene, in denen nur noch abgenickt wird. 
DDR-Bürger, aber auch Christ- wie Sozialdemokraten wissen, wovon die 
Rede ist. Aber: Wo am Samstag Verwaltungsreform draufstand, war 
vielfach keine Verwaltungsreform drin. Hier wollten sich die 
Strategen einer möglichen rot-roten Koaltion in Magdeburg ihre Kreise
nicht stören lassen - da jene nicht, die mit sicheren Listenplätzen 
für die Landtagswahl im Herbst
liebäugeln. All das ist legitim - nur eben keine runde Sache. Und 
wenn bei jeder koalitionären Entscheidung die Zustimmung  von 
Sozialisten reflexartig unter den Generalverdacht des Verrates fällt,
bleibt - Kreise hin oder her- der bittere Nachgeschmack eines 
rituellen Rundumschlages.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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