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Neues Deutschland: zur rede von US-Präsident Bush und der Lage in Irak

Berlin (ots)

Die Welt des George W. Bush könnte so schön sein,
wären da nicht die bösen Medien. Die schrieben seine irakische 
Erfolgsgeschichte schlecht, klagte der USA-Präsident in einer Rede in
Cleveland und berichtete von Symbolen der Hoffnung im Zweistromland. 
Fast zur gleichen Stunde gab es bei einem Rebellenangriff auf eine 
Polizeistation im Osten Iraks mindestens 28 Tote. Weitere 13 Menschen
kamen bei Sprengstoffanschlägen andernorts ums Leben. Im ersten 
Kriegsjahr starben täglich 20 Zivilisten in Irak, inzwischen sind es 
mehr als doppelt so viele. Wenn das kein Bürgerkrieg sei, dann wisse 
nur Gott, was ein Bürgerkrieg ist, betonte jetzt der frühere 
irakische Ministerpräsident Ijad Allawi.
  Explosionen und Entführungen, Mangel an Arbeitsplätzen, Strom und 
Wasser, steigende Preise und wachsende Angst prägen den  Alltag und 
überdecken längst die neuen parlamentarischen Freiheiten. Selbst 
Bushs Botschafter in Bagdad zeichnet ein düsteres Bild der Lage im 
Land und spricht zumindest von einer Phase der »Verwundbarkeit« 
angesichts des schleppenden Prozesses der Regierungsbildung. Doch der
Präsident  wird in seinem politischen Autismus nicht müde, von den 
großen Fortschritten in Irak zu schwafeln - lernunfähig und 
lernunwillig in einer Scheinwelt, die er einst mit dem Phantom der 
Saddamschen Massenvernichtungswaffen begründet hat. Für Abertausende 
eine schreckliche Realität aus Feuer, Blut und Tod.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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