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Neues Deutschland: zur Auslassungen des Berliner Erzbischofs Sterzinsky über die Ostdeutschen

Berlin (ots)

Leicht hat's der katholische Erzbischof  von Berlin
nicht. In seinem Sprengel sind die meisten Gläubigen Protestanten, 
vielleicht gar Muslime, und der Ostteil ist für die einen wie die 
anderen faktisch eine Diaspora. Da sich Kardinal Sterzinsky offenbar 
damit nicht abfinden mag, versucht er zu missionieren. Und sei's in 
der Super-Illu, der »Bunten« für Ossis. Die mahnt der Gottesmann in 
seiner Osterbotschaft ausgerechnet  zu mehr Geduld hinsichtlich des 
wirtschaftlichen Aufbaus in den so genannten neuen Bundesländern. Als
sei er Politiker. Und als gäbe es Grund zur Annahme, den Ossis könne 
die Geduld nun platzen, obwohl die allermeisten doch 16 Jahre lang 
eher lammfromm hingenommen haben, dass die Lebenschancen für viele 
noch immer weit geringer sind als im Westen.
 Sterzinsky kennt sich offenbar mit »Heiden« nicht aus. Sonst wür- de
er sie nicht noch provozieren. Etwa durch die Phrase, der Osten sei 
ja vom Westen »so tatkräftig unterstützt und gefördert« worden, »wie 
man das gar nicht erwarten konnte«. Da dürfte sich mancher an 
Treuhand, Abwicklung und »Investoren« erinnern, die erst Millionen 
kassiert, dann die Leute entlassen und die Bude dicht gemacht haben. 
Da wirkt die Behauptung, dass »das total verrottete System der DDR 
Schuld an der heutigen Misere hat«, wie Hohn. Wer Geduld von Menschen
so strapaziert, als seien sie dumme Schafe, darf nicht hoffen, sie  
für seine Herde zu gewinnen. Wie Hammel hat man sie lange genug 
behandelt..

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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