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Neues Deutschland: zum Angriff Israels auf UNO-Posten in Libanon

Berlin (ots)

Die Welt ist schockiert angesichts dessen, was
Israel in Libanon anrichtet. Doch auch Tel Avivs UNO-Botschafter 
Gillerman befindet sich im Schock - nicht wegen der Tragödie, sondern
weil der UNO-Generalsekretär es nicht so leicht verkraftet, dass vier
seiner Beobachter von Israelis getötet wurden. Und da Annan von einem
absichtlichen Angriff sprach, will Gillerman, dass er sich 
entschuldigt. Nein, Blauhelme werden nicht absichtlich umgebracht, 
nur etliche Hisbollah-Kämpfer und viele, viele libanesische 
Zivilisten.
 Ob UNO-Personal tatsächlich tabu ist, darf allerdings bezweifelt 
werden. 80 Mitglieder der Mission  starben seit 1978 bereits bei 
Attacken. Anzunehmen ist wohl auch, dass die schmerzliche Nachricht 
aus Südlibanon Annan nicht derart verwirrte, dass er nicht wusste, 
wovon er sprach. Immerhin wurde der klar gekennzeichnete Posten 
mehrfach beschossen, bevor es jenen Bunker traf, in den die Opfer 
flüchteten.
 War es aber tatsächlich ein Versehen, wie Premier Olmert sagt, zeigt
das nur, wie blindwütig zugeschlagen wird und wie dringlich es ist, 
den Krieg zu stoppen. Wegen zweier Entführter werden ganze 
Stadtviertel vernichtet. Generalstabschef Haluz gab den Befehl, für 
jeden Hisbollah-Angriff zehn Häuser zu zerstören. Man setzt 
Streubomben ein und findet's  völkerrechtskonform.
 Hunderte Anlässe gibt es, schockiert zu sein. Doch selbst wenn 
Annans Äußerung überzogen  wäre, ist dies ganz sicher einer der 
geringsten.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion /CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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