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Neues Deutschland: zur Großen Koalition und den Nachwehen von Rot-Grün

Berlin (ots)

Man sieht ihn förmlich vor sich: braungebrannt, die
Ärmel hochgekrempelt, mit einem breiten jungenhaften Grinsen auf dem 
Gesicht - Alt-Kanzler Schröder beim Zeitunglesen. Wie ihn doch seine 
Genossen im Nachhinein hochleben lassen. Weitblick wird ihm 
attestiert, kluge Politik,  Entschlossenheit zum Handeln - so geliebt
haben sie ihn selten. Schon gar nicht, als er noch im Kanzleramt saß 
und sich aller Tage eine neue Zumutung für Wähler und Parteifreunde  
ausdachte. Jetzt, da die Union mit der punktuellen Verbesserung auf 
dem Arbeitsmarkt ihr ramponiertes Image aufbessern will, werfen sich 
die Genossen vor den Ex-Kanzler. Dem gebührt der Ruhm und nicht 
Angela Merkel. Basta!
 Die Große Koalition steht wahrlich unter keinem guten Stern. Das 
ständige Muskelspiel zweier angeschlagener Partner raubt Nerven und 
Kräfte - und den letzten Bonus bei den Wählern. Und Kanzlerin wie 
Vize Müntefering tun ihr Bestes, dass das so bleibt. Da sehnt sich 
nicht nur SPD-Fraktionschef Struck nach anderem Kaliber. Vermutlich 
geht das auch manchem Wähler so. Jedenfalls stünden Schröders Chancen
nicht schlecht, wäre es beim  Wahltermin 2006 geblieben. Aber dass 
ihn seine Partei in die Reha nimmt, ist auch ganz schön. Der 
Alt-Kanzler wird gelobt, sein Ex-Vize reist als heimlicher 
Außenminister durch die Welt. Womöglich geistert ein rot-grünes 
Schreckgespenst durch manch großkoalitionären Traum?

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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