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Neues Deutschland: zur Etat-Debatte im Bundestag

Berlin (ots)

Das Pippi-Langstrumpf-Prinzip beschreibt, wenn man
Rainer Brüderle folgt, der es am Mittwoch als politische Kategorie in
den Deutschen Bundestag einführte, die Veränderung der Welt nach 
eigenem Gutdünken. Dieses sei das Prinzip der Bundeskanzlerin, so der
FDP-Barde. Auch wenn Brüderle eigentlich das Gegenteil meinte, 
nämlich die »Wankelmütigkeit« der Regierung beim neoliberalen Umbau, 
sollte man einräumen: Die Gefahr ist groß, dass Angela Merkel 
Unsterblichkeit auf einem anderen, nämlich politischen Wege nicht 
mehr erringt. Gratulation also an die Kanzlerin, dass sie dem 
einstigen Wunschpartner FDP wenigstens als Pippi in Erinnerung 
bleiben wird.
 Wohl viele Menschen, zumindest rund fünf Millionen, würden die 
kindliche Heldin aus den Büchern von Astrid Lindgren herbei und an 
die Spitze des Staates wünschen, und sei es auch heimlich. So viel 
sozialen Sinn wie diese, verbunden mit Unerschrockenheit und 
Durchsetzungskraft, sucht man vergebens in der regierungsmächtigen 
Bundespolitik. Pippis wie Angela Merkel verdienen sich ihre Meriten 
lieber als Bedienstete des Sozialabbaus. Abgesehen von der Frage, 
wieviel Ernst man Brüderle unterstellen darf, der seine Argumente an 
zwei Mädchenzöpfe hängt: Woher eigentlich kommt die Selbstgewissheit 
von Politikern, wenn sie nicht einmal Lingrens Botschaft verstanden 
haben? Deshalb: Es lebe das Pippi-Langstrumpf-Prinzip!

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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