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Neues Deutschland: zum NATO-Gipfel

Berlin (ots)

Ob die Speisen beim Arbeitsessen gestern Abend in
Riga gemundet haben, war sicher Geschmackssache. Politisch aber 
scheint dieser NATO-Gipfel allen Teilnehmern irgendwie auf den Magen 
zu schlagen. Selbst von einer Krise des Nordatlantikpaktes ist die 
Rede. Sie entzündet sich vordergründig am Brandherd Afghanistan. Dort
droht fünf Jahre nach dem vermeintlichen Sieg über die 
radikal-islamischen Taliban ein neues Irak, und Washington ruft vor 
allem mit Unterstützung der treuesten Vasallen in London nach mehr 
Soldaten für seinen Feldzug im Süden des Landes. Das Echo jedoch ist 
schwach, und der Druck gerade auf das sich sträubende Berlin wächst. 
Ein wirksames Konzept für den Wiederaufbau und eine nachhaltige 
Entwicklung überall am Hindukusch dagegen gibt es nicht.
 Die westliche Allianz ist aber nicht nur in Sachen Afghanistan 
heillos zerstritten. Erneut steht die Sinnfrage für das mächtigste 
Militärbündnis der Welt im Raum und damit die nach der künftigen 
Strategie der NATO. Weltgendarm wolle sie nicht sein, wie immer 
wieder beteuert wird. Doch tut der Pakt mit seiner schon bald Gewehr 
bei Fuß stehenden Schnellen Eingreiftruppe alles, um genau diese 
Rolle künftig jederzeit an jedem Ort spielen zu können. Ein 
»globalisierter« Nordatlantikpakt also, der schon allein wegen des 
Menetekels Afghanistan Angst und Bange macht: Dort produziert er vor 
allem mehr Terror und Unsicherheit.

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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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