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Neues Deutschland: zu mangelnden Finanzen internationaler Hilforganisationen

Berlin (ots)

Zwei Tassen Kaffee müsste jeder Bürger in den
reichen Ländern nur weniger trinken. Das Geld dafür zusammengelegt 
reichte aus, um auf jene 3,9 Milliarden Dollar zu kommen, die aus 
Sicht der UNO im nächsten Jahr mindestens notwendig sind, um den 27 
Millionen bedürftigsten Menschen in 29 Ländern helfen zu können. Das 
mag eine Milchmädchenrechnung sein, doch jenseits aller Zahlenspiele 
ist das für viele buchstäblich auch  ein Frage von Leben und Tod.
 Und doch tut sich der wohlhabende Teil dieser Welt  unendlich 
schwer, solchen Appellen der Vereinten Nationen und von 
internationalen Hilfsorganisationen nachzukommen. Die haben vor sechs
Jahren gemeinsam ein entsprechendes Notprogramm für die Ärmsten der 
Armen ins Leben gerufen und für den Fonds 2006 etwa 4,7 Milliarden 
Dollar veranschlagt. Zusammengekommen sind in den ersten zehn Monaten
gerade einmal rund drei Milliarden.
 Die gibt das Pentagon in weniger als drei Tagen aus. Über eine 
Billion Dollar werden inzwischen im Jahr weltweit für das Militär 
verpulvert, Tendenz steigend; der Rüstungsetat der USA macht dabei 
fast die Hälfte aus. Die globalen Mittel für die gesamte 
Entwicklungszusammenarbeit mit den Staaten der so genannten Dritten 
Welt betragen weniger als ein Zehntel dieser unvorstellbaren Gelder 
für Waffen und Soldaten, obwohl es einen unübersehbarer Zusammenhang 
zwischen Armut und kriegerischen Konflikten, zwischen 
Unterentwicklung und terroristischer Gewalt gibt. Die nach dem Ende 
des Kalten Kriegs versprochene Friedensdividende aber - längst kalter
Kaffee.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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