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Neues Deutschland: zu Ankündigungen Russland, Öl per Tanker durch die Ostsee zu liefern

Berlin (ots)

Heiligabend lief ein Frachter auf Grund, am ersten
Weihnachtsfeiertag brannte eine Fähre. Keine Aufregung, das ist 
Alltag auf der Ostsee.Schließlich ist die Pfütze  nördlich unserer 
Grenzen eines der am meisten befahrenen Meere.
 Meer? Im Grund können die großen Pötte des globalen Handels nur 
einen schmalen Fahrstreifen benutzen. In der Kadetrinne geht es zu 
wie auf deutschen Autobahnen. Da gibt es - neben 
verantwortungsbewussten Sailors - Drängler, Leute mit Promille am 
Steuer und jede Menge Rostlauben. Auch solche, die ihre ölige Fracht 
nur durch Millimeter dünnen Stahl von der Umwelt getrennt halten. Und
nun sollen da noch mehr Tanker fahren als bisher. Denn ohne Öl 
schlängt unser wirtschaftliches Herz nicht mehr, wir sind abhängig 
von dem Stoff wie Junkies vom nächsten »Schuss«.
 Zufall, dass die russische Ankündigung, Westeuropa müsste sich nicht
länger nur auf Drushba und so benannte Leitungen verlassen, mit der 
gestrigen Veröffentlichung des deutschen Umweltberichtes 2006 
zusammenfiel. Darin sind zwei Kernpunkte erwähnt. Man bemühe sich um 
eine nachhaltige Energiepolitik. Zweitens wolle man die Natur 
schützen. Ein artenreiches Ökosystem, so steht da geschrieben, sei 
die Grundlage menschlichen Lebens und Voraussetzung für 
Lebensqualität. Stimmt, doch ein Blick in die Wirklichkeit zeigt 
andere Prioritäten. Für Öl führt man Kriege und spielt an unserer 
Küste Russisches Roulette. Irgendwann klappt's!

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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