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Neues Deutschland: zum Konflikt Bio-Kraftstoff kontra Nahrungsmittel

Berlin (ots)

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Konflikt
Sprit contra Nahrung zu sozialen Protesten führen würde. Immer mehr 
Ackerfläche rund um den Globus wird zur Deckung der wachsenden 
Nachfrage nach Bio-Kraftstoffen verwendet. Aufgrund knapper Flächen 
müssen sich die Landwirte entscheiden, für wen sie produzieren. Und 
wenn die Bioethanol-Industrie besser zahlt als der 
Lebensmittel-Konsument, ist klar, wie die Entscheidung ausfällt.
 Dass es zuerst in Mexiko zu Protesten gegen dramatisch gestiegene 
Mais-Preise kommt, ist kein Zufall. Das Land bildet mit den USA eine 
Freihandelszone; dabei kommen soziale Bedürfnisse bekanntlich 
besonders schnell unter die Räder. Die energiehungrige Supermacht 
will sich von teuren und zunehmend unsicheren Ölimporten weniger 
abhängig machen, und die US-Bauern können die Nachfrage nach dem 
Biosprit-Rohstoff Mais allein nicht befriedigen. Da kauft man 
preisgünstig in Mexiko ein. Dort wird das Grundnahrungsmittel knapp -
und folglich teuer.
 Der Trend zu neuen Kraftstoffen sorgt indes nicht nur für soziale 
Verwerfungen. Auch die Ökobilanz zumindest der Biotreibstoffe der 
ersten Generation ist negativ: Sie werden energieintensiv produziert,
und Monokulturen belasten die Umwelt. Auch das Klimaproblem lässt 
sich also nicht durch Biosprit lösen, sondern nur durch konsequentes 
Energiesparen und Motoren mit niedrigem Verbrauch.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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