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Neues Deutschland: zur Bundestagsabstimmung über die Gesundheitsreform

Berlin (ots)

Wir nehmen die Verantwortung für die Menschen wahr,
flehte die CDU-Gesundheitsexpertin Annette Widmann-Mauz  gestern in 
das Mikrofon des Bundestages. Es ist eine gute Reform, feierte sich 
die SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Es ist richtig gewesen, 
sich so viel Zeit zu nehmen, glaubte Elke Ferner von der gleichen 
Partei. Nutznießer dieser Reform werden die Versicherten und 
Patienten sein, las der CSU-Gesundheitsfachmann Wolfgang Zöller im 
Kaffeesatz.
 Mit welchem Zeug gelang es ihnen, sich in diesen Zustand psychogener
Amnesie zu versetzen, bei der man unangenehme Erinnerungen 
vorübergehend ausblenden kann? Versicherte und Patienten teilen die 
großkoalitionäre Sinnesvernebelung nicht. Sie werden  künftig höhere 
Beiträge zahlen, vermutlich auch höhere Steuern, und dafür entgegen 
allen Versprechungen geringere Leistungen bekommen. Sie haben Pech, 
weil keine Lobby ihre Interessen ins Gesetz lancierte und die 
Regierung ohne Skrupel den Begehrlichkeiten von Privatversicherern, 
Pharmafirmen und anderen Gruppen entgegenkommen konnte. 
Begrüßenswerte zusätzliche Leistungen wie Eltern-Kind-Kuren oder eine
verbesserte Betreuung Sterbender stehen in keinem Verhältnis zum 
Abbau von Solidarität und Solidität in der Gesetzlichen 
Krankenversicherung. Auf dieses magere Ergebnis Loblieder zu singen, 
erinnert fatal an den besoffenen Hasen, der vorübergehend selbst 
daran glaubte, gegen den Löwen siegen zu können.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 22

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