Orale Antidiabetika - DPP-IV-Hemmer legen wieter zu
Waldems-Esch (ots)
Innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wurde 2011 jeder zweite Euro bei den oralen Antidiabetika (OAD) für DPP-IV-Hemmer aufgewendet. Die Zahl der Verordnungen von OAD ging im vergangenen Jahr insgesamt jedoch leicht zurück.
Im Jahr 2011 verordneten Deutschlands Ärzte zur Therapie des Diabetes mellitus orale Antidiabetika im Wert von insgesamt 644 Millionen Euro (bewertet zu Apothekenverkaufspreisen ohne Abzug von Rabatten und Zuzahlungen) zu Lasten der GKV. Damit stiegen die Umsätze für OAD gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent. Das ergab eine aktuelle Erhebung der INSIGHT Health GmbH, Waldems-Esch.
Das größte Umsatzplus verzeichneten der Analyse des Gesundheitsinformationsdienstleisters zufolge DPP-IV-Inhibitoren (inklusive Fixkombinationen). Ihr Ausgabenanteil betrug 2011 54,2 Prozent. In 2010 waren es noch 34,9 Prozent. Die Wirkstoffklasse der DPP-IV-Hemmer ist erst seit 2007 am Markt etabliert - seit 2008 zusätzlich in Fixkombination mit Metformin - und hat seitdem zu Lasten der anderen OAD kontinuierlich zugelegt. Die stärksten Umsatzeinbrüche erlitten im vergangenen Jahr die Glitazone. Ihr Ausgabenanteil sank von 18 Prozent in 2010 auf 4,2 Prozent. Grund hierfür ist der vom Gemeinsamen Bundesausschuss am 18. November 2010 beschlossene Verordnungsausschluss dieser Wirkstoffklasse aus der GKV.
Trotz der insgesamt erfreulichen Umsatzentwicklung sank die Zahl der abgerechneten Rezepte für OAD um 2,6 Prozent auf 17,3 Millionen Verordnungen, da die Ärzte vermehrt größere Packungsgrößen verordnen. Erste Wahl bei der oral-medikamentösen Therapie des Diabetes mellitus sind dabei mit 60,5 Prozent der Verordnungen die Biguanid-Antidiabetika, gefolgt von den Sulfonylharnstoffen (20,1 Prozent) und den DPP-IV-Hemmern (12,6 Prozent). Ausführlichere Informationen zur Entwicklung der Umsatz- und Verordnungsanteile oraler Diabetika finden sich in einem Beitrag der INSIGHT Health GmbH in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Monitor Versorgungsforschung" (Heft 2/2012).
Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Aktuell gibt es schätzungsweise 4,6 Millionen Typ-2-Diabetiker. Der Körper der Betroffenen kann Kohlenhydrate wie Zucker nur ungenügend verwerten. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Der Typ-2-Diabetes beginnt schleichend und wird oft erst sehr spät erkannt.
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