NDCHealth zur Bedeutung von reimportierten Arzneimitteln im GKV-Markt 2002: Der Anteil ist schon heute höher als für 2003 geplant
Waldems-Esch (ots)
Der vergleichsweise hohe - und in den letzten Jahren jeweils wachsende - Anteil von reimportierten Arzneimitteln in Deutschland ist vor allem politisch begründet. Es handelt sich um Präparate, die zunächst für andere Märkte produziert, wieder nach Deutschland eingeführt und hierzulande angeboten werden. Die Apotheker sind gesetzlich grundsätzlich verpflichtet, derartige Präparate abzugeben. Die Details, wie und in welchem Umfang dies zu geschehen hat, regeln die Vereinbarungspartner - sprich Apotheker und die Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). So wurde letztlich eine Reimportabgabequote festgelegt, die im vergangenen Jahr bei 5,5 Prozent lag und in 2003 sieben Prozent des GKV-Arzneimittelmarktes beträgt.
Im Ergebnis wurde die diesjährige Quote bereits im letzten Jahr übererfüllt. So entfielen mehr als acht Prozent (8,1 Prozent) des gesamten Arzneimittelumsatzes, der im vergangenen Jahr zu Lasten der GKV erzielt wurde, auf derartige Arzneimittel. Da es sich bei reimportierten Arzneimitteln im Wesentlichen um patentgeschützte und damit höherpreisige Präparate handelt, überrascht es nicht, dass ihr Anteil am gesamten GKV-Markt bezogen auf die abgesetzte Menge lediglich bei 3,5 Prozent lag. Für diese Interpretation spricht auch, dass 2002 der Reimportanteil an dem Segment innerhalb des GKV-Marktes, in dem sich die patentgeschützten Arzneimittel finden - verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Festbetrag -, immerhin bei gut elf Prozent nach Umsatz und 7,5 Prozent nach Packungseinheiten und damit deutlich über dem Anteil am gesamten GKV-Markt lag. Das geht aus Zahlen von NDCHealth hervor. Diese stehen in den so genannten nationalen Verordnungs-Informationen (NVI) auf der Basis der tatsächlichen Apothekenabrechnungsdaten für derzeit 98 Prozent des GKV-Marktes monatlich zur Verfügung und werden mittels des NDC Analyzers ausgewertet oder sind im Online-Shop jederzeit verfügbar.
Eine Differenzierung nach verschiedenen Arztgruppen - die ebenfalls mit den Daten und Tools von NDCHealth möglich ist - zeigt, dass Reimporte eine sehr unterschiedliche Bedeutung haben. So erreichte der Umsatzanteil der Reimporte an den zu Lasten der GKV abgegebenen Arzneimitteln bei den Allgemeinärzten im vergangenen Jahr 6,6 Prozent. Ebenfalls unter dem Durchschnitt lagen die Internisten. Hier betrug der Anteil bezogen auf alle von ihnen zu Lasten der GKV verordneten Präparate 7,5 Prozent. In den übrigen Facharztgruppen betrug die Quote im Durchschnitt 11,1 Prozent. Sie reichte in der Spitze von rund 16 Prozent (Nervenärzte und Dermatologen) über 14 Prozent (Urologen) bis hin zu gut zwei Prozent (HNO-Ärzte).
Für die Fachleute von NDCHealth sind diese großen Unterschiede nicht überraschend. Reimportierte Arzneimittel finden sich vor allem im Marktsegment der patentgeschützten und nicht durch Generika konkurrenzierten Produkte. Dabei handelt es sich wiederum weit überwiegend um Arzneimittel, die zur Behandlung schwerwiegender, zum Teil lebensbedrohlicher Erkrankungen eingesetzt werden. Dies aber geschieht häufiger in den Praxen von Spezialisten als in der eher hausärztlich ausgerichteten Tätigkeit von Allgemeinärzten und nicht spezialärztlich tätigen Internisten.
NDCHealth, ein börsennotierter führender US-amerikanischer und multinational arbeitender Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit weltweit rund 1.600 Beschäftigten, ist mehrheitlich an der deutschen NDCHealth GmbH & Co. KG beteiligt. Weitere Informationen über NDCHealth finden Sie auch im Internet unter www.ndchealth.de.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an: Jürgen Rost, NDCHealth, Tel: 06126-955-69, Fax: 06126-955-20, Jrost@ndchealth.de
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