INSIGHT Health zur Entwicklung bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln in 2005 und den ersten Monaten 2006
Apothekenpflichtige Arzneimittel - Markt fast unverändert auf niedrigem Niveau
Waldems-Esch (ots)
Im vergangenen Jahr hat das Marktsegment der apothekenpflichtigen Arzneimittel nahezu unverändert auf dem niedrigen Niveau des Jahres 2004 verharrt. Gingen in 2004 rund 717 Mio. Packungen dieser Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind, aber nur von Apotheken abgegeben werden dürfen, über den Ladentisch, so waren es im vergangenen Jahr 740 Mio. Das ist ein marginaler Anstieg von 3,2 Prozent oder 23 Mio. Packungen. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 143 Mio. EUR auf gut 6,1 Mrd. EUR zu realen Apothekenabverkaufspreisen (+ 2,4 Prozent). Von der leichten Erholung, die sich zunächst im vergangenen Jahr nach dem ersten Quartal mit einem Absatzplus von 8,5 und einem Umsatzzuwachs von 6,2 Prozent und nach neun Monaten mit einem Zuwachs von immerhin noch gut 4,5 Prozent (Absatz) und 3,1 Prozent (Umsatz) abgezeichnet hatte, ist somit nicht mehr viel übrig geblieben. Auch nach den ersten beiden Monaten diesen Jahres zeichnet sich keine entscheidende Wende ab. Im Gegenteil: Hier lag die abgesetzte Menge mit knapp 128 Mio. Packungen rund 7,5 Mio. Packungen oder 5,6 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Beim Umsatz beläuft sich der Rückgang in den ersten beiden Monaten diesen Jahres auf 4,7 Prozent oder 50 Mio. EUR zu realen Apothekenabverkaufspreisen. Das ermittelte INSIGHT Health auf der Basis der Apothekenabverkaufsdaten einer repräsentativen Apothekenstichprobe, die nach Regionen und Umsatzklassen gewichtet eine zeitnahe valide Hochrechnung ermöglichen.
Der Absatz- und Umsatzrückgang bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sollte, den Experten von INSIGHT Health zu Folge, nicht überbewertet werden. So ist in diesem Jahr bislang die Grippewelle ausgeblieben, die im Februar des Vorjahres für ein überproportionales Marktwachstum (Umsatz + 14,4 Prozent, Absatz + 18,4 Prozent) gesorgt hatte.
Das ohnehin moderate Wachstum im vergangenen Jahr wurde ausschließlich von den apothekenpflichtigen Arzneimitteln getragen, die die Patienten aus eigener Tasche gezahlt haben. Ihr Umsatz stieg um 6,7 Prozent auf fast 4,5 Mrd. EUR zu realen Apothekenabverkaufspreisen. Im gleichen Zeitraum ging der Umsatz der zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordneten apothekenpflichtigen Arzneimittel nochmals um 5,7 Prozent und der auf Privatrezept verordneten Präparate um 9,4 Prozent zurück. Damit sank der Anteil der zu Lasten der GKV verordneten Präparate in diesem Marktsegment in 2005 um einen weiteren Prozentpunkt auf nur noch 13 Prozent. Der Umsatzanteil der von den Patienten selbst gekauften Präparate stieg hingegen im gleichen Zeitraum um drei Prozentpunkte auf 73 Prozent. Noch deutlicher ist die Entwicklung bei der Menge. Nur noch jede fünfte Packung mit apothekenpflichtigen Medikamenten wurde im vergangenen Jahr von den Ärzten auf Rezept verordnet. Dabei entfiel von den verordneten Packungen jeweils die Hälfte auf Privat- und auf Kassenrezepte.
Nahezu unverändert ist hingegen die Verteilung auf die Packungsgrößen. Mehr als ein Drittel des Umsatzes (37,2 Prozent) entfällt in diesem Marktsegment auf kleine Packungen (N1), wohingegen großen Packungen (N3) weniger als ein Viertel (23,1 Prozent) zum Gesamtumsatz beisteuern.
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