Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e.V.
Silberner Stockmeißel – Ehrenpreis für Odenwälder Imker Ernst WagnerErnst Wagner ist sichtlich gerührt als er den Ehrenpreis des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds entgegennimmt. „Der Preis war lange überfällig“, sagt Präsidentin Arnold. Erfinde
Aktiv gegen die Asiatische Hornisse
Odenwälder Imker Ernst Wagner erhält den Ehrenpreis "Silberner Stockmeißel"
Ernst Wagner ist sichtlich gerührt als er die Ehrung des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds im Rahmen eurobee Anfang November entgegennimmt. „Der Preis war lange überfällig“, sagt Präsidentin Arnold. Erfindergeist und Unternehmertum des Imkers aus Mudau im Odenwald haben die ganze Imkerei vorangebracht.
Der „Silbernen Stockmeißel“ wird verliehen für Menschen die den Hebel an der richtigen Stelle ansetzen und eine Weiterentwicklung entscheidend vorantreiben. Damit würdigt der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund herausragendes Engangement für die Berufsimkerei. „Ernst Wagner ist nicht nur Imker, sondern auch erfolgreicher Unternehmer und ein unermüdlicher Tüftler und Erfinder“, sagt Annette Seehaus-Arnold in ihrer Rede zum Abschluss der diesjährigen Imkermesse eurobee am 10. November in Friedrichshafen am Bodensee.
Die Laudatio hielt Thomas Beissel, Imkerkollege und Hornissen-Beauftragter des Berufsimkerbunds. Denn neben vielen Neuentwicklungen in der Imkereitechnik war es vor allem die Initiative und Aktivität bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die dem Imker Ernst Wagner jetzt den Ehrenpreis einbrachte. Die invasive Großwespe breitet sich derzeit in Deutschland immer schneller aus und wird auch nicht mehr aufzuhalten sein. Für Imker ist sie eine zusätzliche Belastung, weil sie Bienen gezielt jagt und Bienenvölker empfindlich schädigen kann. Thomas Beissel: „Ernst Wagner hat eine hochselektive Lebendfalle entwickelt, die für unsere geschützte heimische Hornisse ungefährlich ist.“ Sehr früh hat er das Problem erkannt, eigenständig Tiere gefangen, vermessen und dann eine Falle gebaut, in die zwar die Asiatische, unsere größere Europäische Hornisse aber nicht hineinpasst. Außerdem hat er einen multifunktionalen Käfig entwickelt, der an den Bienenkästen angebracht wird und die Hornissen vom Einflugloch fernhält. „So können die Bienen geschützt in den Stock einfliegen und sich auch besser verteidigen“, erklärt Hornissenberater Beissel. Dieser so genannte Maulkorb ist schon seit Jahren in Frankreich erfolgreich im Einsatz, wo sich die fremde Hornissenart schon viel früher etabliert hat.
Dem Tüftler Ernst Wagner ist es auch zu verdanken, dass sich die Wissenschaft nun mit seiner speziellen Fangtechnik befasst. An der Universität Hohenheim wird die Funktion seiner Lebendfalle nun in einem offiziellen Forschungsprojekt auf Herz und Nieren geprüft. In diesem Jahr hat Ernst Wagner dann auch Imker, Wissenschaft und Politik an einen Tisch gebracht. Er lud zu einem runden Tisch ein, an dem Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Vertreter der Uni Hohenheim sowie der Berufsimkerbund, der Deutsche Imkerbund und der Badische Imkerbund teilnahmen.
Der bescheidene Mensch Ernst Wagner ist ein Pionier der Imkerei. In den 1970er Jahren lernte er vom Großvater in Rumänien, baute in den 1990ern in Deutschland seinen Betrieb für Imkereitechnik auf und beschäftigt heute 13 Mitarbeiter in Deutschland und weitere 120 in seiner Schreinerei in Rumänien. Sein Wissen teilt er seit Jahrzehnten ehrenamtlich in Schulungen, Vorträgen und Seminaren. Die Imkerei hat er, wie kaum ein anderer, ungemein bereichert.
janine.fritsch@berufsimker.de, +49 (0) 151 65168241 Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e.V. (DBIB)
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