Ostsee-Holstein-Tourismus e.V.
Projekt „Unbeschwert unterwegs“ soll in Schleswig-Holstein ab 2022 starten
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Projekt „Unbeschwert unterwegs“ soll in Schleswig-Holstein ab 2022 starten
Mit ihrer Kurkarte können Gäste in einer Pilotregion Bus und Bahn nutzen / Die Testphase startet 2022 für drei Jahre
Scharbeutz / Travemünde, den 26.03.2020 – In Schleswig-Holstein sollen zukünftig Tourist:innen mit ihrer Kurkarte kostenlos im Rahmen des Schleswig-Holstein Tarifs mit Bus und Bahn fahren können - von Flensburg bis Hamburg, von Lübeck bis Sylt. Egal, ob mit dem Bus zum Bäcker oder zum Ausflug in den Nachbarort. Ziel ist es, so viele Gäste wie möglich von dem Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu lenken. Das Projekt „Unbeschwert unterwegs“ läuft über die ostseecard, die Kurkarte an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins, und soll mit einer dreijährigen Testphase 2022 starten. 15 Städte und Gemeinden wollen teilnehmen und möchten damit den Urlaub in der Modellregion für ihre Gäste noch attraktiver und stressfreier gestalten.
Worum geht´s?
Die Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten wird zukünftig für viele Urlauber:innen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von Urlaubsdestinationen spielen. Nach einer Studie der Universität Lüneburg von 2017 interessieren sich bereits 70 Prozent der Deutschen für nachhaltige Reiseinhalte. Um dem Grundbedürfnis der Gäste nach Mobilität, bei gleichzeitigem Verzicht auf den eigenen PKW vor Ort, zu entsprechen, soll die ostseecard zu einer Mobilitätskarte entwickelt werden. Schon vor Beginn der Corona-Pandemie konnte man in der Hochsaison eine starke Belastung von Straßen und Parkplätzen durch die PKW der Gäste beobachten. Das stellt einen großen Stressfaktor für Gäste und Bürger:innen dar - besonders aktuell während und vor allem auch nach der Corona-Pandemie durch die verstärkte Reisetätigkeit. Um auch weiterhin eine Akzeptanz der Bürger:innen für den Tourismus im Land zu wahren, ist die Verringerung der touristisch motivierten Verkehrslast ein wichtiges Ziel. Weiterhin spielt die Senkung der Co2-Belastung eine große Rolle, da die Seebäder auch oftmals Heilbäder sind und die Städte zum Teil den Klimanotstand ausgerufen haben. Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Gäste ist gleichbedeutend mit der Erhaltung der Lebensqualität für die Einwohner:innen. Für die Verkehrswende und den Klimaschutz ist eine Umsetzung des Projektes nur ein kleiner Schritt, aber einer in die richtige Richtung.
Wie funktioniert es?
Die ostseecard wird in den Seebädern der Modellregion, neben den klassischen Kurtaxleistungen, wie Strandzugang in 18 Ostseebädern, regionale Vergünstigungen bei über 35 Leistungspartnern und lokale Angebote der jeweiligen Urlaubsorte, mit der Fahrtberechtigung für den Nahverkehr zu einer echten Mobilitätskarte. In den beteiligten Städten werden die Übernachtungsgäste zukünftig mit einer erweiterten ostseecard Bus und Bahn nutzen können.
Was kostet das Ganze?
Das Projekt wird über eine Umlage finanziert. Das bedeutet, die Gäste zahlen selbst für die Fahrtberechtigung. In den kurabgabepflichtigen Projektorten erfolgt die Finanzierung über die Kurabgabe. In den anderen Orten kann eine Tourismus- oder Mobilitätsabgabe zur Finanzierung des Projektes beitragen.
Wie geht`s weiter?
Auch die Landesregierung wird dieses Projekt unterstützen. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz lobte das Vorhaben und erklärte: „Tourismus und Nahverkehr sind beide von der Corona-Pandemie schwer gebeutelt. Umso erfreulicher ist es, dass wir jetzt mit einem gemeinsamen Projekt beide Branchen ein gutes Stück nach vorne bringen. „Unbeschwert unterwegs“ bedeutet mehr Nachhaltigkeit für den Tourismus und mehr Fahrgäste für Bahn und Bus. Es ist genau das richtige Zeichen in dieser Zeit.“ Aber nicht nur der Tourismus partizipiert von diesem Projekt, sondern auch der Nahverkehr. Arne Beck, Geschäftsführer der NAH.SH, führt dazu aus: „Ich freue mich, dass Touristinnen und Touristen künftig ganz einfach ohne Fahrkarte Bahn und Bus nutzen können. Das ist ein wichtiger Beitrag für nachhaltigen Tourismus und natürlich auch für die Verkehrswende.“ Das Projekt geht nun in die Phase der inhaltlichen Umsetzung. Zu den beteiligten Städten und Gemeinden gehören: Bad Malente, Bosau, Eutin, Kiel, Heikendorf, Laboe, Hansestadt Lübeck (ohne Travemünde), Lübeck-Travemünde, Neustadt i. H., Plön, Scharbeutz, Schleswig, Schönberg, Sierksdorf, Timmendorfer Strand. Diese haben bereits 2019 eine Absichtserklärung zu diesem Projekt unterzeichnet, eine entsprechende Beschlusslage durch die Kommunalparlamente herbei zu führen. Ab Herbst sind dann, abhängig von den Entscheidungen, Konkretisierungsschritte möglich. „Wir möchten alle Orte motivieren, bei diesem nachhaltigen und wichtigen Projekt dabei zu sein“, sagt Uwe Kirchhoff, Projektverantwortlicher für die beteiligten Projektpartner und Geschäftsführer der OTS GmbH und Kurdirektor in Lübeck-Travemünde.
Mehr Informationen zu „unbeschwert unterwegs“:
Ansprechpartner Tourismus:
OTS GmbH Geschäftsführer und Kurdirektor Lübeck-Travemünde
Herr Kirchhoff
Tel: 04502-804-100
Mail: uwe.kirchhoff@luebeck-tourismus.de
Ansprechpartner Verkehr:
Pressesprecher NAH.SH GmbH
Herr Fiedel
Tel: 0431-66019-22
Mail: dennis.fiedel@nah.sh
Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. Am Bürgerhaus 2 23683 Scharbeutz Mail: presse@ostsee-sh.de Tel.: 0 45 03 / 88 85 13 www.ostsee-schleswig-holstein.de