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PM Wo sich Mondvogel, Zimtbär und Holzeule begegnen: Kyritz-Ruppiner Heide ist ein Paradies für Schmetterlinge

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Wo sich Mondvogel, Zimtbär und Holzeule begegnen: Kyritz-Ruppiner Heide ist ein Paradies für Schmetterlinge

Experten haben in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide eine enorme Vielfalt an heidetypischen Schmetterlingen gefunden. Nicht nur die Artenvielfalt ist herausragend, sondern auch die hohen Bestandszahlen der Tiere. Der Grund dafür ist ein empfindliches Gleichgewicht von Lebensräumen – und sorgfältige Naturschutzarbeit.

Etwa 31 Schmetterlingsarten in Brandenburg leben ausschließlich in Heidelandschaften. Bis auf wenige Ausnahmen kommen sie alle in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide vor. Das stellten Experten im Auftrag der Heinz Sielmann Stiftung fest: ein herausragender Befund, der die Einzigartigkeit von Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide belegt. Insgesamt wurden in dem Gebiet 264 Arten von Großschmetterlingen registriert.

Hohe Artenvielfalt und gesunde Bestände

Besonders erfreulich ist dabei nicht nur die große Artenvielfalt, sondern auch die schiere Anzahl an vorgefundenen Art-Individuen, was für durchweg stabile Vorkommen spricht. „Die Ergebnisse zeigen, dass in der Kyritz-Ruppiner Heide ideale Lebensbedingungen für viele heidetypische Schmetterlingsarten herrschen“, sagt Schmetterlingsexperte Dr. Jörg Gelbrecht, der durch die Heinz Sielmann Stiftung mit der Erfassung beauftragt worden war.

Störfaktoren wie Düngemittel und Pestizide aus der Landwirtschaft oder künstliches Licht dringen in viele Teile von Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide nicht vor. „Das Gebiet ist dadurch ein wertvoller Rückzugsraum für Arten, die aus anderen Gegenden bereits verschwunden sind“, erklärt Gelbrecht.

Rückkehr eines Spezialisten

Unter den gefundenen Arten befinden sich bekannte Tagfalter wie Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Trauermantel (Nymphalis antiopa) und Argusbläuling (Plebejus argus), ebenso weniger bekannte Arten wie Mondvogel (Phalera bucephala), Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa) oder Holzeule (Lithophane ornitopus): Allesamt Schmetterlinge, die auch andere Ökosysteme als Heidelandschaften besiedeln können.

Für die Experten ist jedoch vor allem die hohe Vielfalt von Arten bemerkenswert, die auf Heidekraut oder Heiden als Lebensraum angewiesen sind. Darunter befinden sich solche wie der Steppenheiden-Grünspanner (Chlorissa viridata), der Frankfurter Ringelspinner (Malacosoma franconica) und die Sandheiden-Rindeneule (Acronicta cinerea). Wegen ihrer starken Spezialisierung sind sie entsprechend anspruchsvoll in Bezug auf ihre Lebensräume.

So auch der deutschlandweit vom Aussterben bedrohte Heidekraut-Fleckenspanner (Dyscia fagaria): Er wurde 1995 zuletzt im heutigen Gebiet von Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide registriert und ist hier nun wiedergefunden worden. Er ist auf große, offene Heiden angewiesen, die mit sandigen Stellen durchsetzt sind.

Ohne Pflege verschwindet die Heidelandschaft

Solche Offenlandschaften haben ursprünglich unter anderem Großwildherden auf natürliche Weise geschaffen. Heute befinden sich die letzten großen Heiden in Brandenburg fast alle auf ehemaligen Truppenübungsplätzen wie der Kyritz-Ruppiner Heide. Dort hat die langjährige militärische Nutzung den Boden künstlich offen gehalten.

Seit 2011 hat die Heinz Sielmann Stiftung insgesamt 4.000 Hektar im Süden der Kyritz-Ruppiner Heide erworben, um diese dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und gemeinsam mit Partnern wie dem Bundesforst zu pflegen. Ohne menschliches Zutun würden die Heideflächen mit der Zeit zuwachsen und verschwinden.

„Die Ergebnisse unseres Schmetterlings-Monitorings sind auch ein Beleg dafür, dass wir bei der Pflege der Landschaft in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht haben. Das freut uns natürlich“, sagt Dr. Jörg Müller, Verantwortlicher für ökologisches Monitoring bei der Heinz Sielmann Stiftung.

Die Kyritz-Ruppiner Heide befindet sich als Landschaft in einem empfindlichen Zustand“, sagt Müller. „Würden wir nicht ständig gegen den zunehmenden Bewuchs anarbeiten, würde die Heidelandschaft allmählich zu einem Wald werden. Damit würden auch viele der hier lebenden seltenen Arten verschwinden.“ Weil Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide so groß ist, kann allerdings nicht ständig an allen Stellen zugleich das Vordringen von Pflanzen verhindert werden. „Deshalb haben wir auf dem Gebiet ganz unterschiedliche Zustände der Heide“, sagt Müller.

Artenreichtum nicht bloß bei Schmetterlingen

So profitiert etwa die Heidekraut-Bodeneule (Xestia agathina), ein ebenfalls hochspezialisierter Nachtfalter, von der Verbuschung der Landschaft: Die Raupe des Falters frisst nichts anderes als Besenheide, braucht jedoch zugleich Halbschatten – den sie unter vordringenden Bäumen findet. Bisher trat die Art nur südlich von Berlin auf. In der Kyritz-Ruppiner Heide konnte sie nun erstmals nachgewiesen werden, was zugleich ihren nordöstlichsten Verbreitungspunkt markiert.

„Die herausragende Vielfalt der heidetypischen Großschmetterlinge ist dabei nur ein Beispiel für den Artenreichtum von Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide“, betont Monitoring-Experte Müller. Auch bedrohte Vogelarten wie die Heidelerche oder der Wiedehopf und viele weitere heimische Tiere und Pflanzen finden hier diverse Lebensräume, die andernorts verschwunden sind. „Wir müssen ständig weiter daran arbeiten, dass uns diese wertvolle Landschaft nicht durch die Finger rinnt“, sagt Müller.

Mehr Informationen über Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide finden Sie hier.

Weitere Hintergründe zur Entstehung und Pflege von Heidelandschaften finden Sie hier.

PRESSEFOTOS

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Caroline Ring
Freie Redakteurin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
i.A. der Heinz Sielmann Stiftung

Tel.: +49 (0)176 6903 6099

E-Mail: ring@die-fachwerkstatt.de

Web: www.sielmann-stiftung.de

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