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Gesellschaftliche Radikalisierung im Fokus: MOTRA-Konferenz 2025

Gesellschaftliche Radikalisierung im Fokus: MOTRA-Konferenz 2025
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Am Campus der Hochschule Fresenius in Wiesbaden fand am 5. und 6. März 2025 die sechste Jahreskonferenz des Forschungsverbunds MOTRA statt, bei der über 250 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammenkamen. In mehr als 100 Programmpunkten wurden die neuesten Erkenntnisse über zunehmende gesellschaftliche Radikalisierung und extremismusaffine politische Einstellungen in Deutschland diskutiert. „MOTRA“ steht für Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung.

Die aktuellen Befunde des Forschungsverbunds MOTRA, die auf dem kürzlich veröffentlichten MOTRA-Monitor 2023/24 basieren, zeigen eine anhaltende Radikalisierungsdynamik im Zuge des „Polykrisen-Modus“, der durch wirtschaftliche Krisen, Migrationsdebatten und wachsende Kriegsängste geprägt ist. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme extremismusaffiner Einstellungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, was aus Befragungen und Analysen der sozialen Medien und politischen Diskurse zunehmend sichtbar wird.

Radikalisierungstendenzen im Internet

Auf der Konferenz traten auch prominente Persönlichkeiten wie Petra Pau, Vizepräsidentin des Bundestages, und Hessens Innenminister Roman Poseck auf, um ihre Perspektiven in die Diskussionen einzubringen.

Ein zentrales Themenfeld der Jahrestagung war die Diskursebene, wo unter anderem die Migrationsthematik in radikalen Internet-Diskursen an Bedeutung gewinnt. Dabei werden verstärkt ideologisch-propagandistisch gefärbte „Fear-Speech“-Inhalte und direkte Gewaltaufrufe in sozialen Medien beobachtet, die darauf abzielen, die Bevölkerung zu verunsichern und aufzuhetzen.

Vertrauen sinkt, Verunsicherung steigt

Während 2021 noch zwei Drittel der Teilnehmer einer repräsentativen Umfrage angaben, staatlichen und politischen Institutionen „überwiegend zu trauen“, sank dieser Wert 2024 auf 46 Prozent. Zugleich ist die Verunsicherung der Bevölkerung kontinuierlich gestiegen und hat 2024 einen Höchststand erreicht. Stark verunsichert sind aktuell 55 Prozent der Bevölkerung, 2021 waren es 39 Prozent.

Konfrontative Protestdynamik und Hasskriminalität

Die Konferenz zeigte auch, dass das Jahr 2024 durch eine außergewöhnliche Protestmobilisierung gekennzeichnet war. Während die Pro-Demokratie-Bewegung und Proteste gegen Rechtsextremismus in der Regel gewaltfrei sind, sind politisch motivierte Aktionen vom rechten Spektrum stärker von Gewalt geprägt. Besonders massiv äußert sich die aggressive Stimmung im Land im Anstieg von Hass und Hetze gegenüber Kommunalpolitker:innen, aber auch in der steigenden Zahl antisemitischer Übergriffe.

Beatrix Austin von der Berghof Foundation, eine der Verbundpartnerinnen, ruft zu mutigen Interventionen auf: „Wir stehen vor einer unaufschiebbaren Zäsur, die Diskurs- und Handlungsraum für lokale Problemlösungen benötigt.“

MOTRA: Entscheidungshilfen zur Bekämpfung des Extremismus

Der MOTRA-Forschungsverbund untersucht gesellschaftliche Radikalisierung auf der Ebene von Diskursen, Einstellungen und Handlungen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte politische Entscheidungen zu unterstützen, den Informationsfluss zwischen den Beteiligten zu verbessern und zielgerichtete präventive Ansätze anzustoßen. Dr. Uwe Kemmesies, MOTRA-Verbundkoordinator, betont: „Der Kampf gegen Extremismus erfordert die Bündelung aller gesellschaftlichen Kräfte. Ein intensiver Austausch auf Augenhöhe zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik ist zentral.“

Das MOTRA-Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt.

Die Hochschule Fresenius ist im Forschungsverbund für angewandte Radikalisierungsforschung, insbesondere zur Opferperspektive, und für Wissenstransfer verantwortlich.

Weitere Informationen zum MOTRA-Forschungsverbund: https://www.motra.info/

Mario Langenscheid
Head of Brand Strategy & Communication

Carl Remigius Fresenius Education Group

Carl Remigius Fresenius Education GmbH

Mail:  mario.langenscheid@crf-education.com
Web:  www.crf-education.com

Sitz der Gesellschaft: Im MediaPark 4e, 50670 Köln
Registergericht: Amtsgericht Köln HRB 114828
Geschäftsführung: Kai Metzner, Werner Unger

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