Expertenaustausch an der Europa Fachhochschule Fresenius: Gesundheit nicht nur unter dem Aspekt der Beitragssenkung diskutieren!
Idstein (ots)
Auf dem Zweiten Idsteiner Gesundheitspresse-Treff am 15. November 2006 diskutierten auf Einladung der Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) sechs Expertinnen und Experten gemeinsam mit der hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger die Zukunft des "Jobmotors Gesundheit".
Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) sieht im deutschen Gesundheitswesen durchaus einen Wachstumsmarkt mit guten Jobperspektiven. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass bei der öffentlichen Diskussion nicht nur die Senkung der Beitragssätze im Fokus stehe. Umso wichtiger sei die Transparenz der Kosten und Leistungen: "Wir leisten uns in Deutschland ein viel zu undurchsichtiges System!" Außerdem plädierte sie dafür, traditionelle Aufgabengebiete und Berufsprofile genau zu betrachten. "Wir sollten genau hinsehen und unterscheiden: Was kann und muss ein Arzt machen? Was kann und muss eine Krankenschwester machen?"
Gemeinsam leisten Arzt, Pflegepersonal und Therapeuten die Arbeit am Patienten. Diese Leistungen werden in alternden Gesellschaften immer mehr gefragt sein. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, die Karl Müller, Abteilungsleiter im Statistischen Bundesamt, vorstellte, sind die Beschäftigtenzahlen im Gesundheitswesen zwischen 2000 und 2004 um 3,6 Prozent gestiegen.
Scharf ins Gericht ging Professor Gudrun Neises, Dekanin des Fachbereiches Wirtschaft und Medien an der EFF, mit den Ergebnissen der Gesundheitsreform: "Eine politisch opportune Gleichheitsideologie, die durch mehr Staatsmedizin den Patienten zunehmend Kundensouveränität und Eigenverantwortung nimmt, verschenkt ökonomische Wachstumspotenziale", so Neises. "Konsumentensouveränität und -partizipation sind weder ungerecht noch unsozial, sondern garantieren durch die Stärkung der Subsidiarität die Finanzierbarkeit unseres solidarischen Gesundheitssystems".
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