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Welttag zum Arbeitsschutz - Feinstaub macht Steinmetze krank (BILD)

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Berlin (ots)

Über ihre Initiative gegen die Staubbelastungen im Steinmetz-Handwerk informiert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) zum 28. April, dem weltweiten Tag für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Aus Anlass vieler Erkrankungen will die BG BAU gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Steinmetzen sowie der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt die Betriebe und Beschäftigten des Steinmetz-Handwerks auf die Gefahren durch Staub und auf Gegenmaßnahmen hinweisen. Der Arbeitsschutztag wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ins Leben gerufen.

"Fast die Hälfte aller bei der BG BAU anerkannten quarzbedingten Berufserkrankungen, wie Silikose, Siliko-Tuberkulose und Lungenkrebs betreffen Steinmetze, obwohl die 15.000 Beschäftigten nur ein halbes Prozent aller Versicherten der BG BAU ausmachen. Und in den letzten zehn Jahren haben diese Krankheiten eher zu- als abgenommen." Das betonte Bernhard Arenz, Leiter der Abteilung Prävention der BG BAU. Insgesamt sind zu diesen Berufskrankheiten 1.600 Verdachtsanzeigen bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften allein im Jahr 2011 eingegangen.

Wenn Steinmetze meißeln, bohren oder sägen entsteht viel quarzhaltiger Staub. Messungen der BG BAU haben fünf Milligramm Quarzstaub pro Kubikmeter Luft ergeben. Die zulässigen Staubgrenzwerte am Arbeitsplatz werden oft drastisch überschritten. Besonders gefährlich ist der nicht sichtbare Feinstaubanteil mit einer Partikelgröße von weniger als fünf Mikrometern. Ohne Einsatz von Schutzmaßnahmen werden die Beschäftigten krank. Der Feinstaub entzündet das Lungengewebe, es bilden sich Narben und die Funktion der Lunge wird immer weiter eingeschränkt. Schon bei einer kurzen Staubbelastung können Symptome wie Husten, Auswurf und Atemnot oder auch Bronchitis und Asthma auftreten. Lang dauernde Belastung mit Quarzstaub kann zur bleibenden Schädigung des Lungengewebes und Lungenkrebs oder Tuberkulose führen - in manchen Fällen mit tödlichen Folgen.

Laut BG BAU wären viele Erkrankungen zu vermeiden, wenn der vorgeschriebene Arbeitsschutz eingehalten würde. Einen Grund, warum das häufig nicht geschieht, sieht die Berufsgenossenschaft in dem massiven Wettbewerbsdruck der letzten Jahre. So werden zum Beispiel immer mehr Grabsteine - ein wichtiger Marktanteil in dem Gewerbe - zu niedrigen Preisen aus Indien oder Südostasien importiert.

"Der Arbeitsschutz muss nachhaltig gefördert werden. Dabei beraten und unterstützen Fachleute der BG BAU die Mitgliedsunternehmen. Am besten ist es, wenn Staub möglichst gar nicht in die Atemluft kommt", so Arenz. Die wichtigste Maßnahme sei daher der Einsatz von Entstaubern, damit an Maschinen wie Trennschleifern der Staub gleich an der Quelle abgesaugt wird. "Deshalb unterstützt die BG BAU seit Februar 2013 Unternehmen, die solche handgeführten Maschinen anschaffen, mit bis zu 300 Euro pro Gerät", unterstrich Arenz. Bei manchen Arbeiten, etwa beim trockenen Bearbeiten von Werkstücken mit Hand geführten Maschinen, ist die Staubentwicklung allerdings so hoch, dass Bau-Entstauber nicht mehr ausreichen. In solchen Fällen ist eine zentrale Absaugvorrichtung im Betrieb einzusetzen. Zudem ist eine Raumlüftungsanlage sinnvoll, die für einen regelmäßigen Luftwechsel sorgt und die sowohl Arbeitsverfahren, als auch körperliche Beanspruchungen und die Anzahl der Beschäftigten berücksichtigt. Zudem können Steine in vielen Fällen auch nass bearbeitet werden.

Solange die Staubentwicklung in Steinmetzbetrieben nicht deutlich reduziert wird, sind Vorsorgeuntersuchungen für die Beschäftigten verpflichtend, auch darauf weist die BG BAU hin. Diese Untersuchungen helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und sind für Unternehmen kostenfrei, die dem Arbeitsmedizinisch-Sicherheitstechnischen Dienst der BG BAU (ASD der BG BAU) angeschlossen sind. Ihren nächstgelegenen Betriebsarzt finden die Betriebe unter www.ansprechpartnerderbgbau.de > "ASD der BG BAU".

Die aktuelle Initiative gegen Staubbelastungen im Steinmetz-Handwerk ist nur ein Beispiel der Präventionsaktivitäten der BG BAU. Denn am Bau gibt es viele Risiken, etwa die Arbeit auf Gerüsten, der Umgang mit schwerem Gerät oder der Kontakt mit gefährlichen Arbeitsstoffen. Auf allen Feldern engagiert sich die (BG BAU) und berät die Unternehmen, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden. Mit einigem Erfolg, wie der langfristige Rückgang bei den Arbeitsunfällen zeigt. Deren Zahl ist im ersten Halbjahr 2012 gegenüber dem ersten Halbjahr 2002 um 38 Prozent auf gut 53.600 zurückgegangen.

Pressekontakt:

thomas.lucks@bgbau.de
Telefon: 069/4705-824

joachim.foerster@bgbau.de
Telefon: 030/85781-518

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