TV-Richterin Barbara Salesch: "Mit 65 bin ich spätestens weg"
Köln (ots)
Am Donnerstag zeigt Sat.1 die 2000. Folge von "Richterin Barbara Salesch". Im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de sprach Barbara Salesch über das Jubiläum und ihre Zukunftspläne. Denn in nicht allzu ferner Zukunft will sie den TV-Job an den Nagel hängen.
"Strafrecht ist immer mein Leben gewesen", sagt TV-Richterin Barbara Salesch. Erst 20 Jahre in Hamburg am echten Landgericht, jetzt mittlerweile seit fast zwölf Jahren im Fernsehen. Mit einem so langanhaltenden Erfolg habe sie nie gerechnet, erklärt sie. "Ich habe damals mit zwei, drei Jahren gerechnet, andere dann mit fünf oder sechs, länger nicht." Doch sie ist immer noch auf Sendung, während manche Konkurrenz im Courtshow-Genre aufgegeben hat. Was hat sie besser gemacht als die Kollegen? "Ich weiß es wirklich nicht. Die einfachste Erklärung ist die, dass ich sehr authentisch bin und dazu auch noch die Erste war."
Mit dem schnellen Umstieg von echten Zivilrechtsfällen auf fiktive Strafrechtsfälle war "Richterin Barbara Salesch" vor über zehn Jahren eines der ersten Formate des Genres Scripted Reality. Echte Fälle kamen nicht an. Für Salesch kein Wunder. "Laufen abends Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Primetime? Nein, da sieht man nur Krimis. Ob das Anwälte, Gerichtsmediziner oder doch klassische Krimis sind, ist dabei egal. Der Zuschauer liebt Strafrecht. Ebenso im Theater. So viel gestorben wie bei Shakespeare wird selten." Nur lassen sich echte Strafrechtsfälle in Deutschland nicht im Fernsehen verhandeln.
Ein Privileg hat sich Barbara Salesch in all den Jahren als TV-Richterin trotz Drehbüchern und Laienschauspielern erhalten: "Ich lasse mir kein Urteil vorschreiben", erzählt sie. "Die Drehbücher werden von Redakteuren und zwei Juristen geschrieben und mir vorgelegt. Die überarbeite ich dann. Die Fälle müssen beides sein: Juristisch korrekt und gleichzeitig unterhaltsam. Erst dann wird verhandelt. Das Urteil fälle ich nach den Plädoyers und den letzten Worten. Es steht vorher nicht fest."
Wie lange sie noch Urteile fällen wird, bleibt abzuwarten. Leise Gedanken an den Abschied gibt es. "Am Ausstrahlungstag der Jubiläumsfolge werde ich ausgerechnet auch noch 61 Jahre alt. Irgendwann hört man dann schon mal auf. Mit 65 bin ich spätestens weg, aber wahrscheinlich schon ein bisschen früher", verrät Salesch im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Ich werde mich in der Malerei ausleben und mich mit der Bildhauerei beschäftigen, was ich in Hamburg ja auch schon gemacht hatte. Ich hatte in Hamburg schon mein eigenes Atelier und an diesem Punkt werde ich dann wieder ansetzen."
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