Ja, er will. Stefan Raab über das Kanzlerduell: "Wenn, dann kehrt mit mir die Seriosität zurück"
Köln (ots)
Seit Tagen reden alle über ihn. Das Medienmagazin DWDL.de sprach mit ihm. Stefan Raab kam durch Edmund Stoiber ins Gespräch für das Kanzlerduell, Peer Steinbrück lehnte ihn zunächst ab. Raab sucht jedoch die Herausforderung und will das Duell moderieren - bei ProSieben. "Wenn man junge Leute erreichen will, muss man auch dahin gehen, wo sie sind", sagt Stefan Raab.
"Ich bin an politischen Themen interessiert und mache deswegen ja auch nicht erst seit gestern politische Sendungen. Außerdem nehme ich gerne neue Herausforderungen an", sagt Stefan Raab im exklusiven Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de und bestätigt die Absicht als Vertreter von ProSiebenSat.1 das Kanzlerduell zu moderieren. Rückendeckung von Kollege Peter Limbourg sowie der Sendergruppe habe er bereits. "Ich würde mir sogar wünschen, dass das Duell bei ProSieben ausgestrahlt wird. Da hätte man zusätzlich die Möglichkeit, ein Publikum zu erreichen, das man sonst nicht erreichen würde", erklärt Raab. "Wir finden, dass das die konsequente Weiterführung des politischen Engagements ist, das wir seit 2005 bei ProSieben betreiben. Zu den beiden vergangenen Bundestagswahlen haben wir ja jeweils erfolgreiche Wahl-Sendungen gezeigt."
Sorgen um die Seriosität müsse sich wahrlich niemand machen. "Ich habe mir gestern bei YouTube nochmal Teile des letzten Kanzlerduells angeschaut. Schon in den ersten zehn Minuten gab es den Versuch eines Pointenfeuerwerks seitens der Moderatoren", so Raab. "Wenn, dann kehrt mit mir die Seriosität zurück!" Bereits Sonntag moderiert Raab die zweite Ausgabe seiner Polit-Talkshow "Absolute Mehrheit". Dass er auch damit schon für Aufregung gesorgt hat, stört den Fernsehmacher nicht: "Es hat sich für mich immer als erfolgreich erwiesen, wenn ich meinem Instinkt gefolgt bin. Egal, was Sie machen: Wenn Sie mit einer neuen ungewöhnlichen Idee in ein Metier eindringen wollen, wo es sich die bisherigen Platzhirsche in einer Routine gemütlich gemacht haben, sorgen Sie erst mal für Aufruhr."
Die Argumente für Politik bei ProSieben, wie bei "Absolute Mehrheit", seien jedoch klar. "Wenn man junge Leute erreichen will, muss man auch dahin gehen, wo sie sind", erklärt Stefan Raab im DWDL.de-Interview. "Es nützt ja nichts, wenn man seinen alten Routinen treu bleibt. Wenn man nur Wähler über 65 haben will, muss man eben in den Talkshows von ARD und ZDF bleiben. Wir erfinden diese Fakten ja nicht. Wir erreichen mehr junge Zuschauer als alle anderen Talkshows zusammen." Nach der Premiere im November gab es auch kritische Stimmen, doch die irritieren ihn nur bedingt. "In der Regel interessiert mich am Abend der Sendung nur meine eigene Analyse und die Analyse meiner Leute, die an der Sendung beteiligt waren. Ich persönlich bin zufrieden mit der ersten Sendung. Es wird aber ein paar kleine Veränderungen geben", kündigt Raab an. So sollen weniger Zwischenstände des Zuschauer-Votings die Diskussionen unterbrechen. "Wir werden auch etwas flexibler in der Zeitgestaltung innerhalb der Themen sein."
Am Abend vor der Bundestagswahl soll es dann bereits zum dritten Mal die "TV Total Bundestagswahl" geben. Und: "Es kann durchaus sein, dass wir uns entscheiden, im Vorfeld auch noch einige Ausgaben von ,Absolute Mehrheit' zu machen. Terminlich warten wir aber jetzt erst doch erstmal das Kanzlerduell ab", sagt Raab im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de und ergänzt schmunzelnd: "Nicht, dass wir deswegen noch ein Problem bekommen. Und ich Herrn Steinbrück absagen müsste." Er selbst will übrigens dem Fernsehen treu bleiben und nicht in die Politik gehen. Raab: "Das Geschäft ist mir einfach zu gefährlich. Nachher wird mir nach 30 Jahren noch meinen Metzgergesellenbrief aberkannt und dann stehe ich mit nichts da und muss ich mit Frau Schavan Rommée spielen. Darauf habe ich keinen Bock."
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Das komplette Wortlaut-Interview mit Stefan Raab finden Sie online auf http://www.dwdl.de
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