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Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT!

Können Medikamente die dramatische Zunahme von Diabeteserkrankungen verhindern?
Pressegespräch der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT zu aktuellen Forschungsergebnissen

München (ots)

Neue Medikamente können die Gefahr von
Diabeteserkrankungen reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt die 
DREAM-Studie (Diabetes Reduction Assessment with ramipril und 
rosigliatzone Medication), die auf dem Symposium "The Metabolic 
Syndrom - a postprandial disease" in Dresden zum ersten Mal der 
deutschen Öffentlichkeit präsentiert wird. Zwar bleiben 
Lebensstiländerungen weiter die unverzichtbare Basis der Behandlung 
von Menschen mit Metabolischem Syndrom, doch könnten künftig neue 
Arzneien die Therapie bereichern. Die Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT,
deren Ziel es ist, für die Gefahren des Metabolischen Syndroms zu 
sensibilisieren, lädt daher zu einem Pressegespräch ein, bei dem 
Experten Nutzen und mögliche Risiken der neuen medikamentösen 
Möglichkeiten erörtern.
Das Metabolische Syndrom stellt eine fatale Kombination von 
Stoffwechselstörungen, Übergewicht und Bluthochdruck dar. Die 
Ursachen sind neben einer genetischen Veranlagung vor allem ein 
Mangel an Bewegung und eine zu üppige Ernährung. Inzwischen sind - 
Schätzungen zufolge - in Deutschland 30 Prozent der Menschen über 40 
Jahre davon betroffen. Das Fatale: Ihr Risiko für eine 
Diabeteserkrankung und für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt
und Schlaganfälle ist deutlich erhöht. Zuletzt hat die Internationale
Diabetes Federation (IDF) eine Definition vorgestellt, die die 
neuesten wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. IDF-Präsident
Professor Pierre Lefêbvre erläutert beim Pressegespräch die einzelnen
Kriterien der neuen Definition.
Lebensstiländerungen mit mehr Bewegung und einer gesünderen 
Ernährung stellen heute den Hauptpfeiler der Therapie dar. Darüber 
hinaus ist bei vielen Patienten auch der Einsatz von Medikamenten 
nötig. Die internationale DREAM-Studie, die in Dresden von Professor 
Hertzel Gerstein von der kanadischen McMaster Universität in Hamilton
präsentiert wird, hat nun erstmals die Bedeutung einer neuen 
Substanzklasse in der Diabetesprävention, der Glitazone, aufgezeigt. 
Glitazone verbessern die Insulinwirkung an den Zellen und korrigieren
damit eine wesentliche Ursache für die Diabetesentwicklung. Professor
Diethelm Tschöpe, Direktor des Diabetes Zentrums Nordrhein-Westfalen 
des Universitätsklinikums der Ruhr Universität in Bad Oeynhausen, 
hält die neuen Arzneien für eine ernst zu nehmende neue 
Therapieoption. Davon ist auch Professor Markolf Hanefeld, heute 
Direktor des Zentrums für Klinische Studien in Dresden, überzeugt. 
Der Endokrinologe, der in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts 
das Konzept des "Metabolischen Syndroms" mit seiner Arbeitsgruppe 
entwickelt hat, sieht zudem den Verdauungstrakt als entscheidenden 
Angriffspunkt für eine wirkungsvolle Therapie des Metabolischen 
Syndroms. Wie in die Verdauung und aber auch in den Stoffwechsel 
eingriffen werden kann - sei es durch neue Medikamente oder auch 
bestimmte Nahrungsmittel -, ist daher ein zentraler Punkt des 
Dresdner Symposiums. Im Rahmen des Pressegesprächs erläutert 
Professor Hanefeld die Bedeutung von Inkretin-Mimetika, 
DDP4-Inhibitoren und Rimonabant als viel versprechende 
pharmazeutische Neuentwicklungen, die nicht nur den Blutzuckerspiegel
günstig beeinflussen, sondern auch den Appetit senken und das Gewicht
reduzieren können.
Einen nicht-medikamentösen Ansatz bei der Diabetesvorbeugung 
verfolgt dagegen die Arbeitsgruppe "Prävention" des Nationalen 
Aktionsforums Diabetes Mellitus (NAFDM) in Sachsen. Der Sprecher der 
NAFDM-Arbeitsgruppe Dr. Peter Schwarz stellt ein Drei-Phasen-Konzept 
mit Risikoerkennung, Intervention zur Diabetesvorbeugung und 
Weiterbetreuung vor. Auf die Prävention von Diabeteserkrankungen 
ausgerichtet ist auch die Arbeit von Kongresspräsident Professor 
Stefan Bornstein, Direktor der III. Medizinischen Klinik der 
Medizinischen Fakultät Dresden. Auf Zellebene untersucht der 
Forscher, welche Zusammenhänge zwischen hormonellen Stresssystemen 
und der Entstehung des Metabolischen Syndroms bestehen. Der Mediziner
wird hierzu neue Erkenntnisse über die Bedeutung der Fettzellen als 
Hormonproduzenten  vorstellen, die die Entwicklung des Metabolischen 
Syndroms wesentlich bestimmen.
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