Neue Studie zeigt: Games-Standort Bayern ist attraktiv Medientage München GmbH veröffentlicht umfangreiche Studie zum Games-Standort Bayern
München (ots)
- 228 Games-Unternehmen in Bayern erzielten 2012 einen Umsatz von 1,21 Mrd. Euro, das sind 56 Prozent des bundesweiten Umsatzes - Bayern punktet als Games-Standort vor allem durch gute Infrastruktur und hohe Wirtschaftskraft - Anzahl Festangestellter seit 2010 um 28 Prozent gestiegen
Die Games-Branche ist innerhalb der Medienwirtschaft ein wichtiger Innovationstreiber. Dennoch fehlt es an umfassenden Branchendaten. Eine aktuelle Studie der Medientage München GmbH (http://www.medientage.de) erfasst erstmals wichtige Kennziffern zu Marktteilnehmern und zum Games-Standort Bayern. Ermittelt wurden 228 Unternehmen, die in Bayern agieren und im Jahr 2012 insgesamt einen Games-Umsatz von 1,21 Mrd. Euro erzielten. Die Ergebnisse wurden heute im Rahmen der Veranstaltung "Games im Zentrum" im neuen Gründerzentrum WERK1 vorgestellt. Die Studie "Games-Standort Bayern 2013", die von Goldmedia (http://www.Goldmedia.com) erarbeitet wurde, basiert auf einer umfangreichen Primärdatenerhebung im Zeitraum Januar bis März 2013. Befragt wurden alle Unternehmen mit Sitz in Bayern, die in der Games-Industrie tätig sind. Dazu zählen Games-Unternehmen "im engeren Sinne" wie Entwickler, Publisher und technische bzw. kreative Dienstleister ebenso wie Anbieter "im weiteren Sinne", d.h. Spezial-Agenturen (Werbung, PR etc.), Unternehmensberatungen, Medienhäuser, Games-Medien, Verbände und öffentliche Institutionen sowie Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.
Anbieterstruktur
Von den insgesamt 228 Unternehmen der Games-Branche Bayern haben knapp 40 Prozent ihren Schwerpunkt in der Entwicklung von Games. 20 Prozent und damit jeder Fünfte agiert (auch) als Publisher, 17 Prozent sind Handelsunternehmen und 11 Prozent arbeiten im Markt als Agentur (Werbung/PR). Zwei Drittel aller Unternehmen haben ihren Firmensitz in München. Jedes fünfte Unternehmen verfügt mindestens über einen weiteren Standort in oder außerhalb Deutschlands. Wie jung die Branche ist, zeigt die Auswertung nach Gründungsjahr: Knapp 80 Prozent aller Akteure sind nach 2000 in die Games-Branche eingestiegen, 19 Prozent starteten ihre Games-Aktivitäten erst innerhalb der letzten drei Jahre. Laut Studie nimmt vor allem die Bedeutung von mobilen und Online-Games zu. Zwar sind 68 Prozent der in der Befragung erfassten Unternehmen noch mit PC-Spielen aktiv, nahezu gleichauf liegen mit 65 Prozent aber bereits Games für Smartphones. Bei 59 Prozent der Befragten gehören Spiele für Tablets zum Programm und bei 54 Prozent Browser-Games (ohne soziale Netzwerke).
Umsätze und Beschäftigte
Im Jahr 2012 erwirtschaftete die bayerische Games-Industrie einen Umsatz von insgesamt 1,21 Mrd. Euro. Nach Goldmedia-Schätzungen lag der gesamtdeutsche Umsatz bei 2,15 Mrd. Euro. Demnach ist Bayern mit einem Anteil von 56 Prozent die umsatzstärkste Games-Region in Deutschland. 2012 erzielten die in Bayern aktiven Unternehmen eine durchschnittliche Rendite von 26 Prozent. Entsprechend bewerteten auch 57 Prozent der Unternehmen ihre eigene wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut. Zwei Drittel der erfassten Games-Akteure erwarten für 2013 steigende Umsätze. Die Games-Industrie ist eine Branche mit guten Berufschancen. Seit 2010 stieg die Zahl der festangestellten Mitarbeiter um 28 Prozent auf 2.022 im Jahr 2012. Damit sind rund drei Viertel aller im bayerischen Games-Markt Tätigen festangestellt. Hinzukommen noch freie Mitarbeiter, Auszubildende, Volontäre und Praktikanten. Laut Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) gab es 2012 in Deutschland insgesamt rund 10.000 Beschäftigte. Demnach vereint Bayern rund ein Fünftel aller Angestellten in der deutschen Games-Branche. Besonders zugenommen hat die Bedeutung von kreativen Festangestellten. Deren Anteil am Gesamtmitarbeitervolumen wuchs von 19 Prozent im Jahr 2010 auf 24 Prozent in 2012. Auch für 2013 planen die Unternehmen laut Studie vor allem den weiteren Ausbau ihrer Entwickler- und Design-Teams.
Games-Standort Bayern
Mehr als die Hälfte aller befragten Games-Unternehmen (55 Prozent) sind mit dem Standort Bayern zufrieden bzw. sehr zufrieden. Als Hauptgründe werden die gute Infrastruktur, die hohe Wirtschaftskraft Bayerns sowie der gute Austausch zwischen Politik und Games-Branche genannt. Nachteilige Faktoren sehen die Befragten in erster Linie in den hohen Lebenshaltungskosten und dem allgemeinen Image der Branche. Die Befragten erhoffen sich von der bayerischen Politik mehr Anerkennung und eine insgesamt höhere Akzeptanz der Games-Branche als Kulturgut. Zudem wünschen sie sich eine bessere finanzielle und staatliche Unterstützung, v.a. bei Startups. Als konkurrierende Standorte in Deutschland werden von den Befragten vor allem die Metropolen Berlin und Hamburg genannt. International werden insbesondere London, San Francisco, Montreal und Paris als Wettbewerber angesehen.
Entwicklungspotenziale
Regelmäßige Games- und Networking-Events sind der Branche wichtig. Neben der allgemeinen Imageaufwertung gehört dies zu jenen Maßnahmen, die sich die Unternehmen in Bayern am meisten von Verbänden oder öffentlichen Institutionen wünschen. Zudem wird auch die Schaffung einer Anlaufstelle für Unternehmensgründer und Quereinsteiger angeregt, die Beratung, Informationen und Branchenverzeichnisse anbietet. Während Games für stationäre Konsolen weiterhin die größten Umsatzanteile generieren, sind künftig vor allem mobile und Online-Games die stärksten Wachstumstreiber. Neue Impulse entstehen auch durch die stärkere Differenzierung mobiler Endgeräte und Plattformen. Zudem gewinnen Umsätze durch virtuelle Zusatzinhalte auf der Basis von Free-2-Play-Geschäftsmodellen für sogenannte Mikrotransaktionen weiter an Bedeutung.
Quelle
Games-Standort Bayern 2013.Eine Studie über die in Bayern ansässigen Unternehmen der Games-Industrie. Mai 2013, Auftraggeber: Medientage München GmbH, erarbeitet von Goldmedia GmbH Die Studie enthält konkrete Kennziffern zum Games-Markt Bayern wie Anzahl und Struktur der Marktteilnehmer und Erwerbstätigen sowie deren Umsätze und Wertschöpfung. Zudem liefert die Studie wichtige Bewertungen zum Games-Standort Bayern. Die Analyse basiert auf einer Primärdatenerhebung (im Zeitraum Januar-März 2013) durch Befragung aller Unternehmen mit Sitz in Bayern, die 2012 in der Games-Branche aktiv waren.
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