Forschungsprojekt zur Künstlichen Intelligenz: Von Menschen und Maschinen
Künstliche Intelligenz ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie sie uns verändert, untersucht Prof. Nicole Krämer mit einer interdisziplinären Forschergruppe. Gefördert wird das Projekt an der UDE mit einer halben Million Euro.
Statt der Hand des Partners, hält man immer öfter den Fitness-Tracker. Alexa macht das Licht aus und Kinder lernen von Robotern. Künstliche Intelligenz (KI) verändert uns - aber wie? Das will Prof. Dr. Nicole Krämer, Sozialpsychologin an der Universität Duisburg-Essen (UDE), gemeinsam mit Experten aus Informatik, Ethik und Recht in Langzeitstudien herausfinden. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Projekt mit 1, 5 Millionen Euro, eine halbe Million davon gehen an die UDE.
"Was in einem menschlichen Gegenüber vorgeht, erahnen wir als Menschen intuitiv", erklärt Krämer. "Kommunizieren wir mit Maschinen, ist es schwieriger sie richtig zu lesen und zu verstehen." Dabei ist es wichtig zu wissen, was in einer Maschine vorgeht. Wer will schon gerne sein Kleinkind mit einem Roboter spielen lassen, ohne zu wissen, wozu er fähig ist? Wo landen unsere intimen Gesundheitsdaten? Hört Alexa wirklich nur das, was sie hören soll?
Kinder, die sich mit sprechenden Geräten beschäftigen, Erwachsene, die sich Tipps von der Gesundheits-App geben lassen, und Senioren, die auf einen virtuellen Alltagsplaner setzen - sie alle untersucht die interdisziplinäre Forschergruppe unter der Leitung Krämers in den nächsten vier Jahren.
"Wir untersuchen Szenarien aus dem Alltag aller Nutzer, dazu gehören neben den Erwachsenen auch die verletzliche Gruppe der Jungen und Älteren", so Krämer. "Bei den 7- bis 10-Jährigen heißt das: Unsere Informatiker wollen wissen, wie ein KI-Gerät gebaut sein muss, damit der Nachwuchs es intuitiv bedienen kann. Die Ethik-Experten analysieren, welche Beziehung die Kinder zu den Geräten entwickeln und die Juristen fragen, wie Minderjährige ihre Zustimmung geben und die Geräte selbstbestimmt nutzen können." Krämer selbst untersucht, wie sich das Verständnis für die technischen Systeme und die Beziehung zu den Geräten entwickelt. Die Sozialpsychologin interessiert auch, ob das menschliche Kommunikationsverhalten nachhaltig beeinflusst wird.
Das Projekt gehört zu insgesamt sechs Projekten der Förderinitiative "Künstliche Intelligenz" der VolkswagenStiftung und will praxisnah herausfinden, wie Gesellschaft und Technologie mit Hilfe von KI künftig verändert und gestaltet werden können. Neben der UDE sind die Universitäten Bielefeld und Kassel sowie die Evangelische Hochschule Nürnberg beteiligt.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Nicole Krämer, Sozialpsychologie, Tel. 203/37-92482, nicole.kraemer@uni-due.de
Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/379-1488, cathrin.becker@uni-due.de