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Social Media Literacy gegen Antisemitismus: Lernen, ganz genau hinzuschauen

Social Media Literacy gegen Antisemitismus

Lernen, ganz genau hinzuschauen

Ob Texte, Reels, Memes, GIFs oder Emoji-Kombinationen: Antisemitismus hat verschiedene Erscheinungsformen in den sozialen Medien – und ist deshalb auch schwer zu erfassen. Aufklärungsarbeit wollen Monika Hübscher und Prof. Dr. Nicolle Pfaff von der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen mit einem neuen Forschungsprojekt leisten. In den kommenden drei Jahren sollen Jugendliche mit Hilfe eines Online-Tools lernen, Antisemitismus zu erkennen und offenzulegen.

Durch algorithmische Verstärkung werden antisemitische Inhalte auf Facebook, Instagram, YouTube oder TikTok oft weltweit verbreitet und gesehen, häufig gefolgt von vielen Likes und Kommentaren. „Social Media hat die Entstehung und Verbreitung von Antisemitismus revolutioniert“, ist sich Monika Hübscher von der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung sicher. „Durch die rasante Streuung auf globaler Ebene unterscheidet er sich erheblich vom Offline-Antisemitismus und deshalb benötigen wir auch ganz andere Aufklärungs- und Bekämpfungsstrategien.“

Unter dem Titel „Social Media Literacy against Antisemitism“ erforschen die Wissenschaftlerinnen, wie junge Menschen Antisemitismus in den sozialen Netzwerken wahrnehmen und darauf reagieren. Sie befragen dafür in den kommenden Jahren Jugendliche an Schulen im Ruhrgebiet und junge Erwachsene in UDE-Lehrveranstaltungen nach ihren Erfahrungen. Auch Workshops sollen angeboten werden, in denen die Teilnehmenden über Beispiele für antisemitischen Content im Netz diskutieren und sich austauschen.

Parallel wollen Pfaff und Hübscher ein innovatives, Lernprozess förderndes Online-Spiel entwickeln lassen. „Es soll bei Jugendlichen die Social Media Literacy, also die Schreib- und Lesekompetenz bezüglich neuer Medien, stärken und ihnen die Fähigkeiten vermitteln, an Beispiel-Inhalten zentrale Formen und Narrative von Antisemitismus zu unterscheiden und zu enttarnen“, so Prof. Dr. Nicolle Pfaff. Das Konzept für das Spiel ist noch in der Entwicklung, aber das Ziel steht schon fest: zentrale Formen und Narrative von Antisemitismus zu unterscheiden und zu erkennen. „Das Spiel wird Wettbewerbselemente enthalten und unterschiedliche Modi, wie ein Anfängerlevel oder einen Profi-Modus, zu dem man sich hocharbeiten kann.“

Die International Conference on Jewish Material Claims Against Germany unterstützt das Projekt, gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und durch das Bundesministerium der Finanzen.

Weitere Informationen:

Monika Hübscher, AG Migrations- und Ungleichheitsforschung, monika.huebscher@uni-due.de

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