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BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien

YouTube und Instagram sind die neuen Meinungsmacher für die junge Zielgruppe
Siegfried Schneider präsentiert in Berlin neue Ergebnisse der MedienGewichtungsStudie

YouTube und Instagram sind die neuen Meinungsmacher für die junge Zielgruppe / Siegfried Schneider präsentiert in Berlin neue Ergebnisse der MedienGewichtungsStudie
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München (ots)

Soziale Netzwerke und Suchmaschinen sind für die Deutschen immer häufiger Agendasetter. Mehr als die Hälfte ihrer Tagesreichweite entfällt auf die meinungsbildungsrelevante Nutzung. Vor allem zwei Plattformen können die öffentliche Meinung bereits erheblich steuern: An einem Durchschnittstag informieren sich knapp 13 Prozent der Bevölkerung über Facebook, 23 Prozent nutzen dafür die Suchmaschine Google.

Bei der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist die informierende Nutzung von Intermediären noch deutlich höher. Die informierende Tagesreichweite von Facebook steigt in dieser Altersgruppe von 13 auf 29 Prozent, die von Google von 23 auf 43 Prozent.

Anders als für die Gesamtbevölkerung spielen für die 14- bis 29-Jährigen aber auch die Plattformen YouTube und Instagram eine relevante Rolle, wenn es darum geht, sich zu informieren und sich eine Meinung zu bilden. YouTube nutzen an einem Durchschnittstag bereits 17 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, um sich "über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur" zu informieren. Instagram wird zu diesem Zweck von jedem zehnten 14- bis 29-Jährigen genutzt. Google hat YouTube bereits 2006 gekauft, Instagram gehört seit 2012 zu Facebook.

Ein weiterer Schwerpunkt der MedienGewichtungsStudie ist die Messung von Einstellungen zur Nutzung sozialer Medien für die Information und Meinungsbildung. Die große Mehrheit derjenigen, die sich in sozialen Medien informieren, gibt sich dabei reflektiert: So achten 93 Prozent auf Falschmeldungen. 82 Prozent überprüfen die erhaltenen Informationen mittels eines Vergleichs mit den Inhalten der klassischen Medien. 81 Prozent schätzen die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung. 76 Prozent teilen die Sorge, durch Kommentare anderer Nutzer einen falschen Eindruck von der vorherrschenden Meinung zu bekommen. Auf der anderen Seite geben aber auch 18 Prozent der Befragten an, den Meldungen in sozialen Medien eher zu vertrauen als denen in den klassischen Medien wie Fernsehen, Radio oder Zeitungen.

Nicht nur die Intermediäre, auch das Internet insgesamt gewinnt weiter an Bedeutung für die Meinungsbildung: Seine informierende Tagesreichweite liegt aktuell bei knapp 40 Prozent. Das bedeutet einen Bedeutungszuwachs von mehr als 20 Prozentpunkten in den letzten acht Jahren, der vor allem zu Lasten der Relevanz der Printausgaben der Tageszeitungen für die Meinungsbildung geht. Damit ist - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - das Fernsehen mit rund 58 Prozent, gefolgt vom Radio mit knapp 49 Prozent, nach wie vor das von den Deutschen am meisten zur Information genutzte Medium.

Ganz anderes aber bei den Jüngeren: Hier sind Internetangebote bereits die mit Abstand am meisten genutzte Informationsquelle. Mit einer informierenden Tagesreichweite von rund 66 Prozent liegt das Internet bei den 14- bis 29-Jährigen deutlich vor allen anderen Mediengattungen.

Siegfried Schneider, der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), präsentiert diese und weitere Ergebnisse der MedienGewichtungsStudie heute in Berlin auf dem DLM-Symposium zum Thema "Digitale Medienordnung - Perspektiven für das 21. Jahrhundert". Sein Fazit: "Das Internet wird zum wichtigsten Informationsmedium der Gesellschaft werden - bei den Jüngeren ist es das bereits. Die Ergebnisse zeigen außerdem, wie bedeutsam Intermediäre schon heute für den Informations- und Kommunikationsprozess sind." Gerade mit Blick auf die Entwicklungen in der jüngeren Zielgruppe dürfe sich der Schutz vor einer erheblichen Meinungsmacht nicht mehr nur auf das Fernsehen konzentrieren. "Wer Vielfalt sichern will, braucht ein Stück Regulierung", sagte Schneider. "Transparenz, Diskriminierungsfreiheit und Berichtspflicht sind Mindeststandards für die Regulierung von Informationsintermediären."

Die MedienGewichtungsStudie misst die Relevanz der Mediengattungen TV, Radio, Online, TZ und Zeitschriften für die Meinungsbildung. Sie ist repräsentativ für die deutsch sprechende Wohnbevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland (= rund 70 Mio. Personen). Sie wurde erstmals 2009 im Auftrag der BLM erhoben und ist seit 2015 ein Projekt der Medienanstalten mit halbjährlicher Ergebnisveröffentlichung. 2016 wurde die Studie um einen Schwerpunktbericht Intermediäre und Meinungsbildung erweitert.

Alle Ergebnisse der neuen MedienGewichtungsStudie sowie des MedienVielfaltsMonitors finden Sie unter www.medienkonvergenzmonitor.de

Pressekontakt:

Kontakt:
Stefanie Reger
Pressesprecherin
Tel.: (089) 638 08-315
stefanie.reger@blm.de

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