Mittelbayerische Zeitung: Für eine angemessene Bezahlung sorgen Kommentar zur Pflegeversicherung
Regensburg (ots)
Menschen werden immer älter, immer öfter sind sie glücklicherweise dazu in der Lage, ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Und immer mehr Menschen wollen das auch. Die Politik hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und in der Altenpflege das Prinzip "ambulant vor stationär" im Sozialgesetzbuch XI gesetzlich verankert. Nicht zuletzt, weil die Unterbringung in einem Altenheim Pflegebedürftigen und Kassen deutlich teurer kommt als die häusliche Pflege. Dass ausgerechnet die ambulanten Pflegedienste seit Jahren um die Refinanzierung ihrer Leistungen kämpfen müssen, ist jedoch das falsche Signal. Denn schon heute ist die häusliche Pflege unbefriedigend - sowohl für Pflegende als auch für Pflegebedürftige. Die Versorgung läuft im Ruck-Zuck-Verfahren ab. Das Menschliche kommt bei aller Mühe vonseiten der Altenpfleger zu kurz und das, obwohl die Pflegedienstmitarbeiter nicht selten die einzigen Ansprechpartner der Pflegenden sind und auch an ihren Job häufig andere Ansprüche stellen. Ganz zu schweigen von deren Bezahlung, die der psychischen und physischen Belastung oft nicht entspricht. Setzt sich die Politik nicht endlich dafür ein, dass die Gebührensätze für die Leistungen ambulanter Pflegedienste angemessen steigen, werden sich in Zeiten steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten bald noch weniger Altenpfleger für noch weniger Geld um noch mehr Pflegebedürftige in noch kürzerer Zeit kümmern müssen - und aus der Minuten- wird eine Sekundenpflege.
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