Mittelbayerische Zeitung: Nichts zu Lachen
Regensburg (ots)
Das Hickhack von Gesundheitspolitikern, Krankenkassen und Zahnärzten um eine neue Gebührenordnung für die Dentisten dauert schon lange an. Doch das Ganze spielte sich bislang vor allem im Verborgenen ab. Nach einem Referentenentwurf aus dem Hause von Gesundheitsminister Daniel Bahr sollen die rund 66 000 Zahnärzte hierzulande schon bald höhere Honorare verlangen können. Die Gebührenordnung soll um durchschnittliche sechs Prozent "angepasst" werden. Ein Schelm, wer dabei an ein Wahlgeschenk des Freidemokraten an eine Traditionsklientel der FDP denkt. Geschenkt. Dass Zahnärzte ihre Behandlungen auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik ordentlich honoriert bekommen sollen, steht außer Frage. Die Crux dabei ist allerdings, dass über immer höhere Steigerungssätze für bestimmte Behandlungen die Kosten für die Patienten heraufgeschraubt werden können. Die von den gesetzlichen Kassen bezahlten Standardtherapien sind in den Praxen längst nicht mehr Standard. Die Zuzahlung für bestimmte Leistungen ist inzwischen die Regel. Die Patienten haben in diesem Gezerre zwischen den verschiedenen Interessengruppen, so oder so, nichts zu lachen.
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