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Mittelbayerische Zeitung: Schließt die Rentenlücke

Regensburg (ots)

Wer im Alter nicht arm dran sein will, dem sei eine private Vorsorge empfohlen. Die Renten sind zwar sicher, wie Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm einst versprach. Das stimmt nach wie vor. Ebenso sicher ist aber auch, dass das Rentenniveau und die Kaufkraft der Altersbezüge künftig deutlich sinken werden. Viele Bürger bekommen derzeit Post von der gesetzlichen Rentenversicherung mit dem Stand der eigenen Altersvorsorge. Nehmen wir das berufstätige Ehepaar Mustermann: Für ihren Lebensbedarf brauchen die Eheleute derzeit 3000 Euro im Monat. Wenn sie in 30 Jahren in den Ruhestand gehen, erhalten beide zusammen laut ihrer Renteninformation 2700 Euro - falls bis dahin durchgängig Beiträge wie heute einzahlen. Was sich nach aktueller Kaufkraft eigentlich gut anhört, schmilzt aber bis zum Jahr 2041 wegen der Inflation wie Butter in der Sonne. Bei einer Preissteigerung von 2,5 Prozent brauchen die Mustermanns dann 6500 Euro im Monat, um ihren Standard von heute beizubehalten. Ihre Versorgungslücke beläuft sich also auf fast 4000 Euro. Das scheint ein gutes Argument für die Riester-Rente zu sein, mit der sich das Loch teilweise schließen lässt. Doch leider fällt die Riester-Bilanz durchwachsen aus. Zwar riestern immer mehr junge Leute und Familien - die Gruppen, die man erreichen wollte. Doch gemessen an der Zahl aller Berufstätigen fällt die Privatvorsorge weit hinter die Erwartungen zurück. Nicht einmal jeder zweite Arbeitnehmer hat einen Riester-Vertrag - zehn Jahre nach seiner Einführung, und obwohl der Staat auch noch viel Geld dazugibt. Das Arbeitsministerium muss kräftig die Werbetrommel fürs Alterssparen rühren. Dazu gehört eine seriöse Orientierungshilfe im Dschungel der Angebote, damit der staatliche Zuschuss nicht von horrenden Gebühren mancher Versicherer aufgefressen wird. Doch selbst wenn die Riester-Rente noch zum Erfolgsmodell wird: Wer seinen Lebensabend ohne finanzielle Abstriche genießen will, kommt um zusätzliche Bausteine für seine Altersversorgung nicht herum.

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