Mittelbayerische Zeitung: Leiden für den Güterzug
Regensburg (ots)
Pünktlich zum Schulanfang, wenn es im Regensburger Hauptbahnhof zugeht wie in einem Bienenstock, fahren die Züge auf einmal ganz woanders ab als gewohnt, oder sie fahren mit Verspätung ab, oder sie fahren gleich gar nicht. Vielen Pendlern und Bahnreisenden entgleisen angesichts dieser tollen Aussichten mal wieder die Gesichtszüge. Das kennt man ja: Im ICE trifft einen im Sommer der Hitzschlag, gewittert's draußen ein wenig, springt der ganze Zug gleich aus dem Gleis, und der winterliche Fernverkehr wird angesichts düsterer Orakel des Bahnchefs im Voraus zu Grube getragen. Und jetzt demonstriert die Bahn durch Bauarbeiten zur Unzeit, dass sie nicht einmal im überschaubaren Regensburg ihren Laden im Griff hat. Das werden sich Viele denken, die in den nächsten Tagen auf der Suche nach dem richtigen Zug von Bahnsteig zu Bahnsteig irren. Nicht immer aber ist die Bahn schuld, wenn's bei der Bahn nicht läuft. Eine Umfrage unter den Wutbürgern auf dem Regensburger Bahnsteig würde sicher eine satte Mehrheit für die Idee ergeben, mehr Güter auf die Schiene zu setzen. Diese Idee fordert neben viel Geld aber auch eine Planung, die weit über die Grenzen des Raums Regensburg hinausgeht, was auch mal für eine surreal anmutende Terminplanung sorgen kann. Also: Nicht ärgern, den Bahnleuten glauben und sich darauf freuen, dass Güterzüge künftig ihre Lasten durchs Land schleppen können, ohne den Personenverkehr zu behindern.
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