Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Tennis/drohender Streik
Regensburg (ots)
Wer zuletzt die Duelle zwischen Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer verfolgt hat, muss kein Tennisfachmann sein, um zu erkennen, mit welcher enormen Intensität diese Matches die Tennis-Asse an die Grenzen der Belastbarkeit führen. Wenn diese nun Alarm schlagen, ist das nur recht und billig. Im Tourkalender drängen sich die Turniere so dicht wie die Besucher in den Bierzelten auf dem Oktoberfest. Gerade den Spitzenleuten bleibt im Kampf um wichtige Weltranglisten-Punkte kaum noch Zeit, um zu regenerieren. Die körperliche Belastung und der psychische Druck sind enorm. Und wer einmal eine längere Flugreise auf sich genommen hat, kann erahnen, wie sehr die vielen Flüge kreuz und quer über den Globus auch körperlich an die Substanz gehen. Tennis war lange nicht mehr so attraktiv wie in diesen Tagen. Allein der Erhalt des Niveaus sollte es den Verantwortlichen wert sein, ernsthaft über eine Entzerrung des Turnierkalenders nachzudenken. Weniger wäre da auf lange Sicht vielleicht mehr. An vorderster Front liegt es jedoch immer noch an den Spielern selbst. Sie haben es in der Hand, was sie ihrem Körper zumuten und was nicht.
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