Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Vorzeigemodell
Regensburg (ots)
ugend musiziert ist älter, fundierter, mit ausgereifterem Konzept und - gerechter. Während sich Jugendliche in Castingshows gegenseitig die Breitseite geben und im Gerangel um den Spitzenplatz (vor der Kamera) schon einmal die Ellenbogen ausfahren, während Juroren manchmal schlagzeilenversessen die guten Sitten vergessen, indem sie vermeintlich zu selbstbewusste Kandidaten zurechtstutzen, geht es beim fast 50 Jahre alten Wettbewerb "Jugend musiziert" nicht um den glanzvollen Schnellschuss einer rasch verglühenden Fernsehsaison. "Jugend musiziert" ist langfristige Förderung, denkt über das Jahr hinaus, will Kinder und Jugendliche motivieren, begeistern, will helfen, dass junge Talente nicht nur am Ball bleiben, sondern sich konsequent entwickeln und verbessern können. Das fordert viel von den jungen Künstlern, die sich nicht nur ein paar Wochen lang exklusiv auf den Showdown vorbereiten können, sondern neben ihren sonstigen Verpflichtungen mit viel Engagement das ganze Jahr über bei der Sache bleiben müssen. Aber auch von Eltern und Lehrkräften, die dem Nachwuchs über so manche Durststrecke helfen. Ermöglicht wird "Jugend musiziert" unter anderem von vielen ehrenamtlichen Kräften, aber auch Sponsoren. Man wolle kein Startgeld erheben, betonte Andreas Burger vom Landesausschuss "Jugend musiziert". Der Regionalausschuss setzt auf ein freiwilliges Startgeld, um den Wettbewerb bei immer größerer Teilnehmerzahl am Laufen zu halten - mit Erfolg. Denn die Teilnehmer und die Eltern wissen "Jugend musiziert" zu schätzen, als einzigartiges Vorzeigemodell.
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