Mittelbayerische Zeitung: kommentar zu Eurobonds
Regensburg (ots)
Eine Wunderlösung für die Schuldenkrise gebe es nicht, sagte gestern Währungskommissar Olli Rehn, daher müssten wir an allen Fronten arbeiten. Recht hat er. Die Betonung liegt dabei auf "wir" - alle zusammen. Auch Angela Merkel wird irgendwann eingestehen müssen, dass es keine wirkliche Alternative zu den Vorschlägen der Kommission gibt. Sie sollte die analysierten Möglichkeiten der Eurobonds nicht weiter zur Seite schieben, sondern sie ernsthaft in Betracht ziehen und prüfen. Ein ewiges, alles blockierendes "Nein" bei Eurobonds und dem Anleihenkauf der Europäischen Zentralbank wird den Euro nicht stärker machen. Wie sehr werden es aber die Staats- und Regierungschefs den Finanzwächtern der Kommission wirklich gestatten, sich in ihre Finanzhaushalte und Verfassungen einzumischen? Merkel war es, die sich besonders für eine schärfere Überwachung der nationalen Haushalte ausgesprochen hatte, wie sie nun Olli Rehn vorgeschlagen hat. Spannend wird es, wenn der Finanzkommissar in Berlin anklopft und sagt: "So wie ihr den Haushalt plant, geht das nicht. Das müsst ihr anders machen."
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