Mittelbayerische Zeitung: Zur Fälschung von Biosiegeln durch Betrüger
Bioindustrie ist anfällig
Regensburg (ots)
Mehr als drei Jahre hat eine Bande aus Lebensmittelhändlern und -kontrolleuren "normale" Lebensmittel als Bioprodukte verkauft. Möglich wurde dieser Skandal, weil aus dem ökologischen Anbau eine Ökoindustrie geworden ist. Nachfrage und Angebot von Bioprodukten ist in den vergangenen Jahren so schnell gewachsen, dass sich manch einer schon gewundert hat, wo denn all dieses biologisch angebaute Essen herkommen soll. Die Lieferwege wurden dementsprechend immer länger und unüberschaubarer. Für die wachsenden Sortimente an Bio-Fertiggerichten braucht es eine Vielzahl von Primärprodukten, wie Mehl oder Soja. Die bieten sich zum Fälschen an, weil der Endverbraucher sie nicht anfassen und schmecken kann, wie etwa eine Tomate. Mit der verwirrenden Anzahl der Biosiegel ist häufig ein veritabler Preisaufschlag verbunden. Das weckt Begehrlichkeiten bei Geschäftemachern - rechtschaffen oder nicht. Auch wenn das meiste Biogemüse nach wie vor natürlich gewachsen ist, die Industrie ist es nicht.
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