Mittelbayerische Zeitung: Auf dem Holzweg
Regensburg (ots)
Von Reinhold Willfurth
Neu ist die Idee der Energiepflanzen nicht, aber angesichts ständig steigender Öl- und Gaspreise eine Überlegung wert. Volkswirtschaftlich gesehen verspricht Treibstoff vom Acker nebenan Wertschöpfung vor Ort für Bauern auf der Suche nach Einkommensalternativen. Die Pappeln und Weiden gedeihen auch auf Böden, die für die Nahrungsmittelproduktion tabu sind, wie zum Beispiel Industriebrachen. Auf den extensiv bewirtschafteten Energieäckern finden Tiere und Pflanzen sogar mehr ökologische Nischen als auf dem Getreidefeld. Und man genießt das schöne Gefühl, ein bisschen weniger abhängig von launischen Machthabern in Öl- und Gasförderstaaten zu sein. Ihre Grenzen findet die Energiewald-Euphorie dort, wo Hackschnitzel zur Konkurrenz für Nahrungsmittel werden. Wenn Menschen irgendwo auf der Welt hungern, weil Bioenergie lukrativer ist als der Anbau von Mais oder Weizen, sind solche Alternativen plötzlich keine mehr.
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