Mittelbayerische Zeitung: Preiskampf
Regensburg (ots)
Von Thomas Dietz
Sind wir schon wieder im Wahlkampf? Die sattsam bekannten Lager versuchen, sich gegenseitig mit "Mehr Staat!", "Mehr Staat!" bzw. "Weniger Staat!", "Weniger Staat!" zu überschreien. Für die Schlecker-Frauen gibt es kein staatliches Auffangnetz, aber bei den hohen Benzinpreisen, da soll's der Staat jetzt richten. Rekordverdächtige 1,70 Euro für den Liter Super - da wird eins gern vergessen: Es gehören immer zwei dazu. Einer, der den Preis so hoch setzt und viele, die ihn bezahlen. Wer kann, tankt in Polen (30 Cent weniger), fährt nach Tschechien, nach Österreich oder in die Schweiz (20 Cent weniger). Derzeit kursiert eine sehr interessante Mail, in der angeregt wird, die Benzin-Multis an ihrer schwächsten Stelle - ihren Portemonnaies - zu treffen. Es wird vorgeschlagen, den zwei größten Gesellschaften bis Jahresende konsequent kein Benzin mehr abzukaufen. Dann müssten sie mit dem Preis runtergehen - und genau das würde einen (höchst erwünschten) Preiskampf auslösen. Die Idee ist besser, als man denkt - und allemal besser, als noch eine weitere staatliche Regulierung herbeizuwünschen.
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