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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Energiewende: "Es hakt"

Regensburg (ots)

Ein Jahr nach Start der Energiewende lautet die ernüchternde Bilanz: Ein Glanzstart war das nicht. Politik und Energiekonzerne müssen kräftig zulegen, wenn das ehrgeizige Projekt bis 2022 gelingen soll. Bisher ist der Umbau von Atomkraft zu Erneuerbaren Energien nur Stückwerk mit vielen Schwachpunkten. Von den Photovoltaikanlagen gibt es fürs Erste zuviel. Dafür stockt der Bau von Gaskraftwerken, die die Grundlast sichern sollen, schon in den Anfängen. Die großen Versorgungsunternehmen mauern, nicht nur wegen finanzieller Risiken. Sie hoffen insgeheim, dass sie doch weiter an der lukrativen Kernkraft verdienen können. Ministerpräsident Horst Seehofer macht deshalb Druck: Er droht dieser Tage, Gaskraftwerke notfalls von einem neu gegründeten Bayernwerk bauen zu lassen. Er setzt auf dezentrale Energieproduzenten in den Kommunen, bringt nun als weiteren Baustein auch Biomasseanlagen auf Bauernhöfen ins Spiel. Das Signal: Notfalls geht es auf Dauer ohne euch. Seehofer will nicht Sündenbock sein, wenn die Energiewende misslingt. Wähler würden das gnadenlos abstrafen. Dabei sind auch die Bürger selbst in der Pflicht. Bei vielen ist der Schrecken nach Fukushima bereits verflogen. Energiesparen? Nein, danke! Windkraft vor der Haustür? Nie. Bei der Energiewende gibt es nicht nur einen Schwarzen Peter zu verteilen. Autorin: Christine Schröpf

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