Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu: VW bremst bei Boni
Regensburg (ots)
Maßlos - aber immerhin
VW-Chef Martin Winterkorn braucht niemandem leidzutun: Zwar muss der Cristiano Ronaldo unter den deutschen Top-Managern nach der jüngsten Entscheidung auf knapp 17 Prozent seines Gehalts verzichten - aber solange der Rest noch 14,5 Millionen Euro beträgt, wird sich der 65-Jährige nicht sorgen müssen, wie er seine Rechnungen bezahlen soll. Diese Millionen-Euro-Summen klingen immer noch absurd, dennoch ist das Modell des Konzerns aus Wolfsburg, der in Deutschland mehr als 200 000 Beschäftigte zählt, eines, an dem sich andere ein Beispiel nehmen sollten. Volkswagen hat seinen Bonuszahlungen einen Deckel aufgesetzt und die Gewinnausschüttung an konkrete Ergebnisse gebunden - immerhin. Was eigentlich so selbstverständlich klingt - gute Leistung wird angemessen belohnt -, wurde spätestens mit der Finanzkrise ad absurdum geführt: Banker verzockten - gelockt von Bonuszahlungen - Milliarden Euro mit risikobehafteten Produkten und stürzten ganze Volkswirtschaften in eine Krise, die der Steuerzahler am Ende ausbügeln muss. Doch egal, wie erfolgreich Winterkorn in den kommenden Jahren arbeiten wird - sein Salär hat nun eine Obergrenze. Langfristig scheint es ohnehin so zu sein, dass die Tage maßloser Gehälter gezählt sind. In der EU werden seit Monaten Rufe nach einem Deckel für Banken-Boni laut - die Schweiz lässt ihre Bürger über gesetzliche Regelungen für Managergehälter abstimmen.
Von Pascal Durain, MZ
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