Mittelbayerische Zeitung: Weckruf Kommentar zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa
Regensburg (ots)
Europa hat ein riesiges Problem. Die Jugendarbeitslosigkeit schreitet jeden Monat weiter voran, gleichzeitig kommt die europäische Wirtschaft nicht aus der Rezession. Die Lage wirkt trotz aller Bemühungen vonseiten der Politik kaum beherrschbar. So scheinen alle Instrumente, die sich die EU zur Bekämpfung der Joblosigkeit ausgedacht hat, zu verpuffen. Und dennoch hat Brüssel keine andere Wahl, als das Thema erneut mit Nachdruck aufs Tapet zu bringen. Es ist keine Übertreibung: Die Antwort auf die Frage, ob und wie die Jugendarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen ist, dürfte über die Zukunft Europas entscheiden. Der Weckruf an die Mitgliedsstaaten kommt in letzter Minute. Wenn das anstehende Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Ende kommender Woche nicht zur bedeutungslosen Lachnummer werden soll, müssen dort endlich konkrete und verbindliche Beschlüsse gefällt werden. Nur dann sind die Mitgliedsstaaten gezwungen, die Maßnahmen der Jugendgarantie auch tatsächlich umzusetzen. Denn bisher hat das Programm noch keinen rechtsverbindlichen Status. Das kann sich aber nur ändern, wenn sich die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament so schnell wie möglich auf den Haushaltsrahmen für die nächsten sieben Jahre einigen. Ohne Kompromiss kann es auch kein Geld für die Jugendgarantie geben. Dabei muss das Problem jetzt angegangen werden. Es gilt zu verhindern, dass die arbeitslosen Jugendlichen von heute die perspektivlosen Erwachsenen von morgen werden. Das kann nur über einen gemeinsamen Ansatz gelingen. Scheitert Europa hieran, verliert es das Vertrauen einer ganzen Generation. Soweit darf es nicht kommen.
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