Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bushido: Eiskalte Provokation von Holger Schellkopf
Regensburg (ots)
Die Bilanz ist eindeutig: Bushidos Plan ist aufgegangen. Der Unternehmer in der Branche Rap hat einiges in das Marketing für sein Produkt - also sich selbst - investiert, und offensichtlich zahlt sich diese Investition aus. Viel öffentliche Kritik und als Krönung eine Strafanzeige. Besser kann sich ein inzwischen millionenschwerer Musik-Geschäftsmann nicht zurück in die Liga der bösen Buben spielen. Wenn die Nummer jetzt noch auf den Index kommt, hat Bushido aus seiner Sicht alles richtig gemacht. Besonders ärgerlich für die Opfer seiner Attacken-Strategie: Man kann es eigentlich nicht richtig machen. Ignoriert man solche Texte, stellt man dem in Reimform vorgetragenen Hass einen Freibrief aus. Das kann keine Option sein. Geht man mit allen Mitteln dagegen vor, freut sich ein Rapper in seiner Villa im Grünen über neu gewonnene street credibility - Umsatzsteigerung inklusive. Dafür kann man schon mal ein wenig Ärger in Kauf nehmen. So lange Bushido mit dieser Masche beim Publikum durchkommt, wird er das Stilmittel der eiskalten Provokation mit großer Freude nutzen. Statt der Aufregung von irrelevanten Figuren wie Heino Platz zu geben, ist es deshalb wichtiger, das Geschäftsmodell Bushido zu entlarven. Erst dann wird sich auch der gleichnamige Unternehmer neu orientieren.
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