Mittelbayerische Zeitung: Ein EU-Impfpass muss her
Regensburg (ots)
Von Hanna Vauchelle
Europa ist neben Nordamerika die reichste Region der Welt. Und trotzdem hinkt der Kontinent in Sachen Masern-Ausrottung weit hinterher. Die EU kann derzeit nur hilflos zusehen, wie sich im Stockholmer Zentrum für Prävention und Kontrolle die Erkrankungszahlen mehren.Dabei könnten schon einfachste Schritte helfen. Im Gesundheitsbereich wird der EU viel zu wenig zugetraut, obwohl sich Brüssel bei der Bekämpfung von Pandemien zuletzt bewährte. Seit Ausbruch der Vogelgrippe 2005 und 2006 verfügt die Gemeinschaft über einen Krisenplan im Fall einer Pandemie. Beim neuesten Masern-Ausbruch bleibt die EU-Kommission hingegen Zaungast. Auch wenn eine europäische Impfstrategie ein wertvoller Beitrag zur Eindämmung der Krankheit wäre, wird die Behörde sie nicht vorschlagen. Denn die Staaten würden sich darauf nicht einlassen. Dabei muss man gar nicht so weit gehen. Experten glauben, dass es schon helfen könnte, einen einheitlichen EU-Impfpass einzuführen, um besser auf Epidemien reagieren zu können. Doch hier wartet man vergebens. Ausgerechnet für Hunde und Katzen gibt es längst ein solches EU-Dokument. Für die 500 Millionen EU-Bürger haben die Mitgliedsstaaten Idee zuletzt wieder verworfen. Diese Blockadehaltung rächt sich nun.
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