Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zu Apple
Regensburg (ots)
von Pascal Durain, MZ
Noch bevor das erste iPhone 5S über einen Ladentisch gegangen ist, laufen Datenschützer Sturm. Der Fingerabdruckleser des Geräts könnte sich als gefährliches Überwachungsinstrument entpuppen. Weil biometrische Daten ein Leben lang unveränderlich sind, sollte man sie nicht im Alltag benutzen. Das blieb nicht ungehört: Sofort entfacht wieder die Debatte um Technik kontra Sicherheit, Komfort versus Leichtsinn. Dabei ist Kritik am Konzern aus Cupertino nicht berechtigt. Andere Technikriesen verbauen seit Jahren deutlich schlechtere Fingerabdruckscanner auf Laptops, die Bundesregierung speichert biometrische Daten seit 2007 auf Reisepässen ab; und auch Samsung will sein neues Smartphone mit dieser Technologie ausstatten. Warum? Eben weil biometrische Daten einzigartig sind, haben Passwörter, die - wie wir ja dank NSA und Ed Snowden wissen - jederzeit hackbar sind, ausgedient. Da ist der Fingerzeig, der auf dem iPhone lediglich als individuelle Formel gespeichert wird, zuverlässiger und nutzerfreundlicher. Unproblematisch ist das trotzdem nicht: Doch ein besseres Biometriesystem ist auf Dauer sicherer - das muss Apple jetzt aber erstmal beweisen.
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