Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Windkraft: Nur kurzfristig teuer von Martin Anton
Regensburg (ots)
Das Ziel der Energiewende ist die Abkehr von der Atomenergie sowie den fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energiequellen. Dieses Ziel zu erreichen kostet mittelfristig Investitionen. Deshalb ist die EEG-Umlage auch weiterhin nötig. Dabei ist es gar keine Frage, dass es sich dabei um eine Übergangsfinanzierung handelt. Windkraft, Photovoltaik und Co. müssen erst noch wettbewerbsfähig gemacht werden. Es gibt keine Abkürzung und keine schnelle Lösung. Wir brauchen mehr erneuerbare Energien, um den Wandel zu schaffen. Abgesehen davon ist der tatsächliche Einfluss, den die EEG-Umlage auf den Strompreis hat, sehr viel geringer, als oft dargestellt. Unter anderem gerade weil die Stromerzeugung mit Wind und Sonne so günstig ist, sinkt schließlich der Strompreis. Langfristig ist es ohnehin günstiger, Strom aus Sonne und Wind zu gewinnen. Auch die als günstig und vor allem klimafreundlich dargestellte Atomkraft verursacht auch dann hohe Kosten, wenn der GAU nicht eintritt. Lagerung, Transport und der Schutz radioaktiven Abfalls sind teuer. Die Folgekosten klimaschädlicher Brennstoffe wie Kohle oder Öl sind nicht einmal annähernd abzusehen: Wetterextreme, Hochwasser, Konflikte. Der Klimawandel hat das Potenzial, die Landschaft sehr viel mehr zu "verschandeln", als ein paar Windräder. Beispiele zeigen außerdem: Wenn die betroffenen Menschen von Beginn an in die Planung von Windkraftanlagen involviert sind, stört das Radl nicht so sehr, als wenn ein Windpark vor die Nase gesetzt wird. Das alles sollte in den Koalitionsverhandlungen bedacht werden.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Original content of: Mittelbayerische Zeitung, transmitted by news aktuell